Übersetzung: Nina Rageth
Es war ihm, wie wenn der Mief der Perücke noch immer in seiner Nase hinge. Er kochte vor Wut und war angewidert, voller Ekel, als ob der Gestank einer verfaulten Ratte an ihm klebte.
Trotzdem hatte sich sein Zorn auf sie etwas beruhigt. Vielleicht wegen des paradoxen Charakters der Situation oder wegen sonst was. Sein Zorn wandelte sich in eine Art gnädige Wut.
Er hatte in diesem Moment nicht mit der Polizei gerechnet. Nein, seine Wut auf sie und der Gestank der Perücke hatten seine Wahrnehmung getrübt. Er hatte das Gespür verloren um die Ankunft des Polizeiautos zu bemerken.
Jedoch…
Das Erlebnis, wie der Polizist zuerst perplex war und dann gelächelt hatte, war noch frisch in seiner Erinnerung. Er war stolz, dass er den Polizisten mit seiner Schlagfertigkeit für ein paar Sekunden überrumpelt hatte. Wenn er an diesen Moment dachte, spürte er so etwas wie Zufriedenheit.
Obschon der Zorn auf sie sich in Mitleid verwandelt hatte, konnte er ihn nicht ganz loslassen. Ohne sich dessen ganz bewusst zu sein, brodelte er noch vor Wut und beruhigte sich dann wieder.
Er sprach mit sich selbst. «Sie ist eine Sexarbeiterin. Immerhin war sie aufrichtig. Aber etwas war ungewöhnlich an ihrer Aufrichtigkeit. Das hat mit ihrem Beruf zu tun. Sie hätte ihre Unfähigkeit offen zugeben können und wir hätten uns auf etwas geeinigt. Aber ohne das zu machen…
Sie wollte mich bescheissen, an einem Punkt, an dem ich nichts machen konnte. ‘Wenn du heute nicht kannst, dann komm halt morgen,’ wenn ich das gesagt hätte… Das wäre grosszügig gewesen von mir. Eine Freundschaft wäre gewachsen. Sie hätte sich mir angeschlossen als mein tägliche Mitfahrerin und mein Stammkundin.»
Wenn er an die Busse dachte, die er der Polizei bezahlt hatte und zu der es nur gekommen war, weil er von ihr keinen roten Rappen bekommen hatte, liess sein innerliches Schimpfen nicht nach.
«Sie ist schuld an all dem. Nicht wahr?»
Er war verwirrt und seine Gefühle kamen immer wieder zurück zum Ausgangspunkt – wie die Linien auf dem Fernsehbild, wenn es keinen Empfang hat.
Langstrasse. Eine der wichtigen und namhaften Strassen unter den Zürcher Stadtstrassen. Vielleicht sogar die bedeutsamste. Sie beginnt bei der Badenerstrasse, berührt den Helvetiaplatz, welcher Revolutionen und Aufständen Raum bot, erstreckt sich weiter nordwärts, wie ein langes Bett, kreuzt sechzig oder mehr Gleise an der Kreuzung zum Zürcher Hauptbahnhof, verschwindet unterirdisch und kommt wieder hoch, geht in der gleichen Richtung weiter und verschmilzt schliesslich mit dem Limmatplatz. Obschon als lange Strasse bekannt, bleibt sie innerhalb eines Quartieres. Hotel Regina! Restaurant Sonne! Diese Orte sind die Bühne für interessante, lustige und komische Ereignisse.
Ihre nackte Erscheinung gibt dieser Gegend ihren speziellen Charakter. Ihre Natur ist es, die verschiedenen Milieus dieser Welt in sich aufzunehmen und zur Schau zu stellen ohne etwas zu verbergen. Tag für Tag kommen verarmte Menschen hierhin um Geld und Trost zu finden. Bekannte reiche Leute und sogar Leute mit einem guten Ruf kommen an diesen Ort um eine Art Seelenfrieden zu schnuppern und zu geniessen. Sie liegt auf dem Rücken, zum Himmel schauend, die Beine gespreizt, die Hände ausgebreitet, wie wenn sie bereit wäre, alle Arten von Mühsal auf sich zu nehmen, diese lange Strasse.
Mehrstöckige Häuser an der Strassenecke mit Türen weit offen für das Gewerbe. Es ist nicht nur ein Ort für Männer, die Frauen suchen. Es gibt Platz für verschiedene Seelen – für Transgender und Schwule.
Auf internationaler Eben ist dies eines der grössten und bekanntesten städtischen Gebiete für den Drogenhandel. Von Cannabis bis Heroin. Es ist das Zentrum zum Gebrauch, Kauf und Verkauf von Drogen. Eine Vielfalt an Kriminellen kommt und geht. Gelegentlich wird einer von der Polizei geschnappt und kommt für eine Weile ins Gefängnis. Dann erscheint er wieder.
Von gewöhnlichen Discos bis hin zu Cabarets, in denen nackt getanzt wird – verschiedene Künstlertreffen und Kunstgalerien verschönern diesen Teil der Stadt Tag für Tag mit ihrem Glanz.
Sogar während eines grausam eisigen Winters, wenn die Kälte sich in die Knochen der Leute bohrt, verliert diese Gegend die Anziehungskraft für die Menschen nicht. Die Gegend leuchtet und glimmt durch das künstliche Licht und bringt sogar die in Dunkelheit gehüllten Momente zum Glänzen.
Verschiedene Gesichter…
Das Zentrum der grössten Schönheiten dieser Welt. Hässliche Figuren kommen und gehen. Ob freitags oder samstags, es ist nicht in Worten zu fassen. Erwachsene, Jugendliche, alte Leute. Übervoll mit Menschen verschiedener Generationen. Dieser Teil der Stadt ringt mit der Menschenmasse, mit der sie gestopft ist.
An einem solchen Freitagabend. Vor dem Hotel Regina, mit Sorgen, die das Herz durchbohren. Die schöne Latina steht wartend da.
«Es ist zu Fuss erreichbar. An diesem Tag…. und zu dieser Uhrzeit, kann ich da durch die Unterführung gehen? Oder soll ich das Taxi nehmen?»
Während ihr Herz heftig schlägt, legt sie alle Zweifel beiseite und trifft einen festen Entschluss. «Ich nehme das Taxi.»
Bei dem Gedanken ein Taxi anzuhalten, mit dem Fahrer zu sprechen und seine vielen Fragen zu beantworten, wird sie unruhig. Alles ist heute ungewöhnlich anders. Ein Taxi nähert sich. Sie hebt die Hand in die Richtung, in die sie gehen will, bemerkt, dass Kunden im Taxi sitzen und nimmt den Arm langsam wieder runter. Nach ein paar Sekunden kommt ein anderes Taxi. Sie sieht, dass es leer ist und hebt die Hand wieder hoch. Sobald das Taxi anhält, öffnet sie die Türe und entscheidet sich, vorne einzusteigen. Nachdem sie die Türe geschlossen hatte…
«Schätzeli, fahr mich zur Limmatstrasse 215.» Sie liess die Worte fallen, wie wenn sie die Person kennen würde. Der Fahrer nickte, wie wenn er «Ja» sagen würde und lenkte das Fahrzeug vorsichtig und langsam mitten durch den Stau. Nach einem Moment des Schweigens, fuhr sie fort.
«Schätzeli, heute lief gar nichts. Das Geschäft war mies. Deshalb gehe ich früh heim.»
«Was sagst du da? Schau hier. Da sind doch schrecklich viele Leute. Wieso sagst du sowas?» Der Taxifahrer antwortet ihr mit einer Frage.
«Du verstehst das nicht. Das sind alles Jugendliche. Ohne Geld. Von denen kriege ich keine fünf Rappen.» Der Fahrer unterbrach sie in ihrem Redefluss.
«Jetzt beginnt das Geschäft doch erst. Wieso rennst du mittendrin davon?»
«Nein… Heute wird nichts mehr laufe. Es sind Winterferien. Da gehen alle reichen Leute in die Berge,» sagte die schöne Reisende.
«Verlier die Hoffnung nicht. Leben ist Hoffnung.» Als der Fahrer seine philosophischen Überlegungen aussprach, offenbarte sie die schmerzhafte Wahrheit, die in ihr steckte von dem Moment an, als sie auf das Taxi gewartet hatte.
« Schätzeli. Ich habe heute kein Geld.»
«So….»
«Wir werden uns auf etwas einigen können.»
Unklar, ob er die Bedeutung ihrer Aussage verstanden hatte, fragte er sie:
«Worauf werden wir uns einigen?» Darauf sagte sie.
«Lieber, du lässt das Taxi stehen und kommst mit mir hoch. Ich werde dich glücklich machen.»
«Nein. Nein. Das will ich nicht. Bezahl die Fahrt. Das reicht» Warnung und Wut brachen die Lippen des Fahrers auseinander.
Sie schien keine Angst zu haben. Als würde sie einen langjährigen Freund anflehen, übergoss sie ihn mit Worten in ihrer Muttersprache.
«Mi Amor, mein Herz… Normalerweise nehme ich hundert. Und das bloss für ein paar Minuten. Aber es reicht, wenn du mir fünfzig gibst. Du wirst zufrieden sein.»
Die Offenheit mit der sie sprach, machte klar, dass sie eine Expertin in ihrem Beruf war. Er sagte voller Bestimmtheit.
«Das ist meine erste Fahrt heute. Ich habe nicht einmal fünf Rappen.»
So weit sein Blick reichte, war eine lange Schlange von Fahrzeugen, die sich nur langsam vorwärts bewegte. Ihr Geheule für Sex anstelle von Geld. Der Fahrer lenkte das Taxi vorsichtig inmitten zweier Arten von Krisen.
„Tatü, tatü“‚ die Sirenen trafen hart auf die Ohren des Fahrers. Er wusste, dass die Ambulanz kam, bevor er in den Rückspiegel geschaut hatte. Die Fahrzeuge fuhren zur Seite. Der Ambulanz Vortritt zu geben ist ein verbindliches Gesetz. Der Fahrer fuchtelte für einen Moment mit den Armen. Dann lenkte er das Auto ruhig auf die Seite.
Die Polizeiwagen kamen mit derselben Sirene angefahren. Diese Fahrzeuge fahren gewöhnlich in Richtung des Tatortes, oder in die Richtung, wo der Tatort vermutet wird. Auch die Feuerwehr rast mit demselben Lärm zum Tatort. In all diesen Szenarien verzögert sich die Reise. Der Betrag auf der Anzeigetafel steigt weiter und die Fahrgäste werden unruhig ohne es selber zu wissen.
Der Betrag auf der Fahrpreisanzeige, er im 20 Rappen-Takt anstieg, erschreckte die Taxi- Reisende. Sie hatte wirklich kein Geld. Um ihre Angst zu verbergen, versuchte sie mit ihm zu schäkern.
«Oh, du, mein Warmherziger. Wenn du mir bloss das Geld geben würdest, das du hast. Ich habe nicht einmal Geld, um am Morgen meinem Sohn ein Sandwich zu kaufen.»
Der Fahrer antwortete sehr geduldig.
„Hör mal zu. Ich habe eine Frau und Kinder. Ich will sie nicht betrügen.“
Sie wollte es nicht lassen und machte weiter….
„Es ist mir wichtig, dass du zufrieden bist. Genau darüber spreche ich ja.“
„Junge Frau! Ich bin ein Muslim, der die Hajj macht. Ich kann meine Frau nicht betrügen.“
Der Fahrer legte seine Grundsätze bezüglich seines religiösen Glaubens in Ruhe aus. Aber sie war nicht in der Lage seinen religiösen Glauben mit den philosophischen Hintergründen zu verstehen. Immer noch versuchte sie ihn herauszufordern, wie ein Dieb, der im Dunkeln umherstreifte.
Sie sagte lächelnd: „Wieso machst du dir Sorgen, da doch deine Religion sagt, dass du vier, sieben oder acht Mal heiraten kannst?“
Er begriff, dass sie ignorant war und antwortete vorsichtig, kurz und ruhig:
„Es ist nicht so wie du denkst.“
Sie war nicht bereit aufzugeben und sie fuhr fort und versuchte, ihn mittels seines eigenen religiösen Glaubens zu überreden. Mit der Stimme einer Unschuldigen…
„Versteht dein Gott denn meine Lage nicht?“
„Es ist nicht wichtig für mich, ob mein Gott deine Lage versteht. Wichtig sind für mich die Pflichten, die mein Gott mir auferlegt hat.“
„Falls das so ist, ist etwas falsch mit deinem Gott, der nicht fähig ist die Lage einer armen Prostituierten zu verstehen.“
Das Restaurant, in dem der Fahrer gewöhnlich ass, war ganz nahe bei ihrem Ziel. Er hielt das Fahrzeug auf einem Parkplatz an mit der Absicht, sie abzusetzen und etwas im Restaurant essen zu gehen.
„Du hast kein Recht meinen Gott zu kritisieren,“ fuhr der Fahrer mit klaren Worten fort.
„Ich habe dich ans Ziel gebracht. Dafür gibst du mir die 15.20 Franken.“ Mit grossem Respekt sagte sie: „Lieber, ich habe kein Geld.“
„Wenn das so ist, weshalb bist du dann ins Taxi eingestiegen? Du hättest hierhin laufen können,“ sagte der Fahrer mit erhobener Stimme.
„Wenn ich zu Fuss gekommen wäre, hätte die Polizei mich kontrolliert und belästigt. Und… Sie teilte mit ihm frühere Lektionen, die sie aus Begegnungen mit der Polizei gelernt hatte.
„Dann hättest du den Bus Nummer 32 nehmen und danach aufs Tram umsteigen können um hierher zu gelangen“, sagte der Fahrer mit einer bedrohlichen Stimme. Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus.
„Mein Schätzeli. Ich hatte auch kein Geld fürs Busbillet. So ist es.“
„’Dieser Taxifahrer ist ein Idiot… den kann man leicht betrügen,‘ das hast du gedacht, nicht wahr?“ schrie er, kochend vor Wut.
Mit Mut und auch Angst in ihrer Stimme, sagte sie:
„Lieber! Ich hatte keine Absicht dich zu betrügen. Ich sage es nochmals. Du, komm… ich möchte dich und alle deine Körperteile geniessen. Ich werde dir das Vergnügen geben, das dir deine Frau nicht geben kann. Du bekommst das, anstelle der 15.20 Franken.“
„So geht es nicht. Du musst mir das Geld geben. Ich kann meine Frau und meinen Gott nicht betrügen,“ sagt der Fahrer wutentbrannt.
Zu spät hatte sie realisiert, dass er nicht einwilligen würde. Nach dieser Erkenntnis öffnete sie sofort die Türe und versuchte davonzurennen.
Der Fahrer packte sie an den Haaren. Aber auch dann rannte sie weiter. Erst dann wurde ihm klar er, dass er in seinen Händen ihre Perücke hielt.
In der Wut, die ihn wegen der unerwarteten Täuschung überkam, schmiss er die Perücke auf den Rücksitz, schlug die Türe zu und schritt zügig in Richtung Restaurant.
Sein Herz schlug schnell. Er bestellte ein kleines Sandwich und setzte sich alleine auf einen Stuhl. Ganz passend zu seinem Herzrasen drehten sich seine Gedanken um sie.
‘Ist es etwa gerecht, dass sie mich verführen wollte, um ihre Rechnung zu begleichen? Schon viele Taxifahrer mussten sich entsprechend verhalten haben. Deshalb hat sie mich in diesem Ausmass gedrängt. Ich bin jemand, der denkt, dass es ein Verbrechen sei, jemandem zum Sex zu zwingen, sogar wenn es die eigene Frau ist. Wirklich, was sie gemacht hat, ist falsch. Auch rechtlich gesehen. Aber wird das Gesetz ihre Schulden begleichen können? Dafür bräuchte ich einen guten Zeugen. Oder ich bräuchte ihre Unterschrift. Und vor allem müsste ich ihren Namen kennen. Das Gesetz für Taxifahrer? Es bringt höchstens das Geld zum Verschwinden, bewirkt aber sonst nichts. Wie viele Taxifahrer sind auf diese Weise schon betrogen worden? Vor zwei Wochen ein Tamilischer Junge! Er betrog meinen befreundeten afrikanischen Taxifahrer und rannte weg. Und das, nachdem er eine Distanz im Wert von 120 Schweizer Franken zurückgelegt hatte. Wenn man in diesem Geschäft bleiben will, muss man so viel Betrügerei in Kauf nehmen.‘
Das Sandwich war schon auf seinem Tisch. Er hatte auch einen Kaffee bestellt. Bevor er der Serviertochter das Geld gab, schaute er sie für einen Moment an. Es schauderte ihn zu sehen, dass sie der Taxi-Reisenden sehr ähnlich war.
‚Könnte sie vielleicht die Schwester sein?‘
Er bemerkte jetzt, dass sich ein paar positive Gedanken in seinem Herzen breit machten.
‚Die Perücke ist sehr schön. Sie war professionell gemacht. Sie betonte ihren Gesichtsausdruck. Sie kostet wohl mehr als tausend Schweizer Franken. Für sie, die mir die
15.20 nicht geben konnte, ist das ein grosser Betrag. Wenn ich den Ort kennen würde, wo sie
ist, könnte ich dort hingehen und die Perücke zurückbringen. Ich sollte für diesen kleinen Betrag diese Sünde nicht herumtragen. Für die Perücke wird sie mich suchen kommen. Falls sie zurückkommt, werde ich ihr die Perücke zurückgeben.‘
Nachdem er die Rechnung beglichen hatte, verliess er das Restaurant und lief gemächlich zum Taxi zurück.
Wieder bei klarem Verstand nahm er den Autoschlüssel aus der Jackentasche und öffnete gelassen die Türe. Ein stinkender Geruch würgte ihn sogleich. Er rannte zur Hintertür und öffnete sie. Er nahm voller Rage die Perücke, die auf dem Sitz lag und warf sie hinaus.
In diesem Moment kam ein Polizeiwagen angefahren und hielt vor ihm an. Eine der drei Polizisten, die aus dem Auto ausstiegen, war eine Frau.
Mit aufrechtem Gang schritten sie auf ihn zu.
«Guten Tag. Ich bin Herman von der Zürcher Stadt Polizei», stellte sich ein Polizist vor und fragte nach dem Führerschein. Er bekam die Papiere vom Taxifahrer und gab sie der Polizistin zur Kontrolle. Sie kontrollierte alles und bestätigte die Papiere:
«Alles ist in Ordnung», sagte sie und bedanke sich. Der andere Polizist, der neben ihr stand, gab nun mit etwas erhobener Stimme den eigentlichen Grund für die Kontrolle an:
«Sie haben Abfall im öffentlichen Raum weggeschmissen. Littering ist in unserem Land ein Vergehen. Es ist ein Verstoss gegen das Gesetz. Und das wissen auch Sie. »
Er akzeptierte, was der Polizist sagte und schilderte kurz und freundlich, was ihm widerfahren war. Die Polizistin unterbrach ihn:
«Diese Geschichte ist für uns unwichtig. Sie haben einen Fehler gemacht. Das ist für uns wichtig. Wir informieren uns gleich bei unserem Vorgesetzten.» Sie kontaktierte die Zentrale und informierte sie über diese Angelegenheit.
Der Fahrer sprach mit dem anderen Polizisten: «Ich lese den Müll wieder auf.»
«Der Müll wurde nun mal im Freien weggeschmissen. Für dieses Vergehen gibt es eine Strafe», sagte die Polizistin, die mit dem Vorgesetzten sprach, beharrlich.
«Ich bitte Sie um Erlaubnis. Ich lese den Müll auf und schmeisse ihn in den Abfall.»
«Natürlich, auch das müssen sie tun. Es war ein Vergehen, den Abfall liegenzulassen. Dafür gibt es eine Strafe. Diese müssen Sie bezahlen. Ich kontaktiere die Zentrale und teile Ihnen den Betrag mit.»
Nachdem die Antwort aus der Zentrale kam, sagte sie: „Das Bussgeld für Verfehlungen gegen Entsorgungsbestimmungen ist hundert Franken.»
Der Taxifahrer musste innerlich lachen. Entspannt und ganz ruhig sagte er zum Polizisten:
«Bis heute dachte ich, dass es das Ziel des Gesetzes sei, die Leute zu begleiten und zu führen. Aber jetzt verstehe ich. Das Ziel des Gesetzes ist es, die Leute zu bestrafen.»
Perplex über diese Worte schaute der stramm stehende Polizist ihn an und musste lächeln.