
Simon Froehling, geboren 1978. Absolvierte das Schweizerische Literaturinstitut und hat sich in den Nullerjahren hauptsächlich als Dramatiker und Lyriker einen Namen gemacht. Sein erster Roman «Lange Nächte Tag» erschien 2010, sein zweiter Roman «Dürrst» wurde für den Schweizer Buchpreis nominiert.

Als er seine Homosexualität entdeckt, bricht Dürrst, der Protagonist von Simon Froehlings zweitem Roman, mit allen Konventionen: Aufgewachsen an der Zürcher Goldküste lebt er in der Hausbesetzer*innenszene, nimmt Drogen, hat rasch wechselnde Sexualpartner. Ständig steht er unter Strom. Er zeichnet, fotografiert, reist durch die Welt, stürzt ab, sucht Hilfe. Das konsequent in Du-Form geschriebene Buch erzählt bald heftig, bald zärtlich und mit genuiner Sprachkraft von einer bipolaren Störung.
Es ist ein Hund, ein schwarzer. Er lief dir schon in der Kindheit zu. Wenn er kommt, ist es Zeit, dich ins Bett zu legen und zu warten, denn er lässt sich nicht aufscheuchen, wegjagen, verbannen. Du nimmst an, der Hund hat mehrere Meister, da er genauso plötzlich verschwindet, wie er auftaucht. Aber wenn er kommt, bleibt er meistens lange. Das Einzige, was du an ihm magst – dass du ihn kennst. Und vielleicht, wie sein Fell riecht an besseren Tagen.
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