
Pegah Ahmadi, geboren 1974 in Teheran. Studierte persische Sprach- und Literaturwissenschaft und ist als Lyrikerin, Übersetzerin und Literaturkritikerin tätig. Ahmadi zählt zu den wichtigsten Schriftsteller*innen der iranischen Lyrikszene. Sie lebt in Köln.

«Wucht» ist der zweite vom Persischen ins Deutsche übersetzte Lyrikband von Pegah Ahmadi. Neben Isolation und Angst thematisiert die Autorin, die im Exil lebt, auch Gewalt, wenn sie etwa schreibt: «Die Sprache ist ein Schnitt des Schreckens», «durch die Gasse weht Säure». Die Lyrik Ahmadis schneidet, zerschneidet jede Gleichgültigkeit. In diesen Kerben liegt die Qualität, «in den Schichten des Nichtvorankommens» durchdringt Ahmadi Resignation und Unsagbarkeit. Mit «Wucht», mit Mut und Wut.
Die Unmögliche
Ich zweifle
an jeder stabilen Form,
die sich selbst nicht betrügen kann,
um etwas Neues zu erschaffen.
Etwas Mattes, Unklares.
Etwas, das sich selbst
nicht erklären kann.
Etwas, das von sich selbst geplündert wird.
Etwas, das seine eigene Wahrheit nicht erreicht.
Bezieht die Sprache ihre Identität nicht aus etwas Unmöglichem?
Ich habe heute wieder darüber nachgedacht,
wie ich mich umherwandernd
unter einer großen Wolke befand,
wie jemand, der versucht,
etwas zu finden,
das nicht nur materiell,
sondern auch immateriell
nicht existiert
PEN-Gespräch
Podium