
Olga Shparaga, geboren 1975. Sie lehrt Philosophie am European College of Liberal Arts in Minsk. Shparaga ist Mitglied der feministischen Gruppe des Koordinationsrats, des politischen Organs der Opposition gegen den Diktator Alexander Lukaschenko.
Der Fall Belarus

Minsk im Sommer 2020. Der Brutalität des Regimes setzen Hunderttausende mutige Bürger*innen aller gesellschaftlicher Schichten Gewaltfreiheit, kreative Vielfalt und dezentrale Selbstorganisation entgegen. Was sich seit den Präsidentschaftswahlen abspielt, geht über eine regionale Protestbewegung gegen gefälschte Wahlen hinaus. Weiblich, friedlich, postnational – so charakterisiert die Autorin die Umwälzung in ihrem Land und stellt die Ereignisse in den Kontext globaler Emanzipationsbewegungen.
«Dieses Buch handelt davon, wie und warum die belarussische Gesellschaft aufgebrochen ist und warum Frauen zum Gesicht dieses Ereignisses wurden. Da der Aufbruch der Frauen bereits im Juni 2020 begann, ist das erste Kapitel der Entstehung eines neuen weiblichen kollektiven Subjekts gewidmet. Ich untersuche die Dimensionen dieses Aufbruchs, zeige, welche Folgen die Gefängniserfahrung für die Selbstorganisation der Frauen hatte, und erläutere, was ihre Beteiligung an der Revolution für ihre zukünftige Stellung in der belarussischen Gesellschaft, für die Zukunft des Feminismus und ganz allgemein für unser Land bedeutet.»
PEN-Gespräch
Podiumsdiskussion