
Julia von Lucadou, geboren 1982. Sie ist Filmwissenschaftlerin, arbeitete als Regieassistentin, Fernsehredakteurin und Simulationspatientin. Ihr Debüt «Die Hochhausspringerin» stand auf der Shortlist für den Schweizer Buchpreis und wurde mit einem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet.

Tick Tack» zielt auf einen Ausschnitt unserer Gegenwart, in der sich die Grenzen zwischen Wirklichkeit und digitaler Realität aufheben. Die 15-jährige Protagonistin kündigt auf einer digitalen Plattform ihren Selbstmord an. Die Strategien, die Kommunikation, die Interaktionen zwischen den Figuren, real und virtuell, führen in eine Welt jenseits der Normen. In glasklarer Sprache und mit sarkastischem Witz spitzt die Autorin den Text immer mehr zu – bis hin zu schmerzhafter Aktualität.
«Du könntest bei Youtube und TikTok so abgehen«, sagt Jo. »Den Püppchen den Kampf ansagen, die die Leute mit gefilterten Fotos belügen. Du zeigst, wie die Welt wirklich ist. Hart und ungerecht.« Seine Begeisterung ist wie ein Virus. Und dazu die harte Intelligenz, die einem entgegenknallt. Kein hohles, einstudiertes Lehrerwissen. Sondern echter, scharfer Verstand, der so tief geht, dass er weh tut. Wir grinsen uns an, er drückt mir ein Buch in die Hand. Der Geist des Terrorismus.»
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