
Behzad Karim Khani, geboren 1977 in Teheran. Der Journalist, Schriftsteller und Barbetreiber studierte Medienwissenschaften und Kunstgeschichte. 2022 erschien mit «Hund, Wolf, Schakal» sein Romandebüt. Er lebt in Berlin-Kreuzberg.

In seinem hochgelobten Debüt beschreibt Behzad Karim Khani die «Verhältnisse, die wir mit geschaffen haben» (Elke Heidenreich). Im arabisch dominierten Berlin-Neukölln fühlen sich der elfjährige Saam, sein kleiner Bruder Nima und ihr gebildeter Vater nach ihrer Flucht vor der Iranischen Revolution doppelt fremd. Präzis beobachtend, mit Sinn für Humor, manchmal sanft, manchmal hart, schildert Karim Khani den Kampf um Würde und Anerkennung in der Sonnenallee der 1990er-Jahre.
Die Lustlosigkeit eines Gottes, von dem viele der Bewohner des Viertels dachten, er würde existieren, hing über ihnen wie Smog, und unter dieser Glocke verschwanden Begriffspaare wie .Opfer und Täter. Hier umarmten und erschlugen sie einander beiläufig. Ohne Ursache. Ohne Wirkung. Hier schuf selbst Mord keine Differenz. Sie alle schnappten in derselben Kloake nach Luft, und irgendwann nicht mehr.
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