Show Your Darlings
Vernissage
Hannes Binders Illustrationen sind unverkennbar. Sowohl literarische Vorlagen als auch eigene Geschichten verdichtet er in der Schabkarton-Technik zu komplexen und faszinierenden Bildern. Die fantastischen Kompositionen in schwarz-weiss entwickeln einen Sog, in dem man sich verlieren kann und soll. In der Ausstellung im IN2 Magazin zeigt Hannes Binder seine persönlichen Lieblinge aus jüngerer Zeit, u. a. aus den Büchern «Kill Your Darlings» (2022) und «Der digitale Dandolo» (2020).
Selection Schwander unterstützt die Solothurner Literaturtage seit 20 Jahren. In der Ausstellung im IN2 Magazin können deshalb Weine von Selection Schwander degustiert und gekauft werden.
Eröffnung
geschlossene Veranstaltung
Anschliessend Apéro mit Weinen von Selection Schwander.
FR
09:00–09:30
📍 Cantina del Vino
«Kultur-Talk» mit Mina Hava
Livesendung Radio SRF2 Kultur
In ihrem Debütroman «Für Seka» erzählt Mina Hava die Geschichte einer jungen Frau Anfang zwanzig, die nach den Spuren ihrer zerbrochenen Familie und ihres bisherigen Lebens sucht. Sie rekonstruiert den Weg ihrer Eltern aus Bosnien in die Schweiz und fragt nach den Verbindungen zwischen ihnen. Franziska Hirsbrunner trifft die Autorin zum «Kultur-Talk».
FR
09:00–22:00
📍 Jurasaal
Literaturtage-Buchhandlung
Im Jurasaal, vis-à-vis vom Landhaus, bietet das Buchhaus Lüthy alle lieferbaren Bücher der eingeladenen Autor*innen sowie eine Auswahl aktueller Titel an.
FR
10:00–11:00
📍 Cantina del Vino
«Treffpunkt»: Selbst Literatur schreiben - wie geht das?
Livesendung Radio SRF1
Im Werdegang der beiden jungen Schriftstellerinnen Julia Toggenburger und Sarah Elena Müller gibt es aktuell einen Meilenstein: Julia Toggenburger hat ihren ersten Lyrikband geschrieben, Sarah Elena Müller den ersten Roman. Die beiden unterhalten sich mit «Treffpunkt»-Moderator Adrian Küpfer darüber, was es bedeutet, ein eigenes literarisches Buch zu schreiben.
FR
10:00–11:30
📍 Gemeinderatssaal
Verbale Selbstverteidigung gegen Rassimus und Sexismus
Campus Solothurn
M: Julia Dubois, Anina Mathivannan (Amnesty International Schweiz)
Anmeldung erforderlich
de
Ein diskriminierender Spruch fällt – und Sie sind sprachlos. Ein*e Workshopleiter*in von Amnesty International vermittelt Strategien, um gegen diskriminierende und sexistische Parolen zu argumentieren.
AUSGEBUCHT
FR
10:00–10:45
📍 Säulenhalle
Lukas Maisel
Lesung und Gespräch
Lukas Maisels Zweitling ist eine ebenso fesselnd wie sprachlich frisch erzählte Hiobsgeschichte in Novellenform: Wie von Geisterhand öffnen sich eines unheilvollen Tages auf dem Grundstück des einfachen Bauern Tanner vollkommen rätsel- und schicksalhaft zwei grosse schwarze Löcher, die den unbescholtenen Mann nach und nach in den Abgrund treiben. Die Metapher vom schwarzen Loch liest sich als Ausdruck der Auflösung aller Gewissheiten in Zeiten der Krise.
FR
10:00–10:45
📍 Theatersaal
Cristina Morales
Lectura y conversación
In ihrem vierten, mit mehreren spanischen und auch internationalen Preisen ausgezeichneten Roman «Leichte Sprache» gibt Cristina Morales vier Frauen, die vom System als geistig behindert eingestuft werden, eine Stimme. Sie zeigt, wie die vier versuchen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, und ihre Schwierigkeiten auf diesem Weg. Morales verzichtet darauf zu verklären, vielmehr deckt sie Schwachstellen und Probleme auf, spricht Tabuthemen an und lässt Wut zu.
FR
10:00–18:00
📍 IN2 Magazin
Show Your Darlings
Ausstellung
Hannes Binders Illustrationen sind unverkennbar. Sowohl literarische Vorlagen als auch eigene Geschichten verdichtet er in der Schabkarton-Technik zu komplexen und faszinierenden Bildern. Die fantastischen Kompositionen in schwarz-weiss entwickeln einen Sog, in dem man sich verlieren kann und soll. In der Ausstellung im IN2 Magazin zeigt Hannes Binder seine persönlichen Lieblinge aus jüngerer Zeit, u. a. aus den Büchern «Kill Your Darlings» (2022) und «Der digitale Dandolo» (2020).
Selection Schwander unterstützt die Solothurner Literaturtage seit vielen Jahren. In der Ausstellung im IN2 Magazin können deshalb Weine von Selection Schwander degustiert und gekauft werden.
FR
10:00–10:45
📍 Landhaussaal
Christian Haller
Lesung und Gespräch
Christian Hallers Novelle «Sich lichtende Nebel», die in engem Zusammenhang mit seinem Essay «Blitzgewitter» (Matthes & Seitz) steht, spielt 1925 in Kopenhagen und auf Helgoland. In kurzen Kapiteln berichtet berichtet der Autor abwechselnd von einem jungen
Physiker und einem Mann, den jener beobachtet. Die beiden Figuren kennen sich nicht, gleichwohl verweben sich ihre Schicksale. Die verblüffende und anrührende Geschichte um Werner Heisenbergs Entdeckung der Quantenmechanik ist ein Glanzstück präziser Erzählkunst.
FR
10:00–21:00
📍 Landhaus, Foyer 1. Stock
Swips - Swiss independent publishers
Büchermarkt
Unabhängige Schweizer Verlage präsentieren am Büchermarkt ihre Programme. Entdecken Sie die vielfältige Schweizer Verlagslandschaft und lassen Sie sich überraschen von wahren Buchperlen.Folgende Verlage präsentieren ihre Bücher: Caracol Verlag, Der gesunde Menschenversand, edition 8, edition bücherlese, Elster & Salis, Kommode Verlag, Lars Müller Publishers, Lenos Verlag, Limmat Verlag, Lokwort, Neptun Verlag, Nimbus. Kunst und Bücher, Rotpunktverlag, Seismo Verlag, Unionsverlag, vatter&vatter.
FR
11:00–11:45
📍 Kino im Uferbau
Ed Wige
Lecture et discussion
Ed Wige est une explor-autrice suisse. Membre de divers collectifs littéraires comme l’AJAR ou Particules, elle publie son premier roman : Écrit à hauteur d’enfant pour aborder de front les vraies questions posées par la guerre, la violence génocidaire, ses traumatismes, l’immigration. C’est un mémoire qui pousse la porte de l’humour sans s’y perdre. C’est aussi un témoignage vivant qui entre en résonance avec la violence ambiante de l’époque contemporaine.
FR
11:00–11:45
📍 Wengisaal
Andreas Neeser
Lesung und Gespräch
Andreas Neeser legt mit «Nachts wird mir Wetter» einen Gedichtband vor, der ihn einmal mehr als bedeutende Stimme der Schweizer Gegenwartslyrik ausweist. Während er im Zyklus «Zungen» das diffizile Verhältnis von Dialekt und Hochsprache reflektiert, fliessen in «Naturalia» Naturlyrik, Liebeslyrik und autobiografische Lyrik federleicht ineinander. Neesers Gedichte überzeugen durch eine ungemeine Musikalität und berührende, poetisch verdichtete Stimmungsbilder.
FR
11:00–13:00
📍 Gym-Saal, Landhaus
Resonanzraum goes Kunstmuseum
Workshop
Gemeinsam besuchen wir das Kunstmuseum Solothurn und betrachten einige Kunstwerke, auf denen Körper zu sehen sind. Angeregt von Martina Clavadetschers «Ich bin es nicht» stellen wir uns Fragen wie: Wem gehören diese Körper? Was für ein Geheimnis umgibt diese Figuren? Welche Geschichten verbergen sich hinter diesen Werken? Ausgehend von diesen Fragen schreiben wir eigene Texte.
Treffpunkt: Resonanzraum im Gym-Saal
FR
11:00–11:45
📍 Landhaussaal
Kim de l'Horizon
Lesung und Gespräch
Nachdem die Grossmutter an Demenz erkrankt ist, bricht die non-binäre Erzählfigur von «Blutbuch» die Schweigekultur der Mütter, indem sie deren Geschichten fabuliert. Kim de l’Horizon versucht sich zu befreien von der binären Geschlechterordnung, von Traumata und Klassenzugehörigkeiten. Und nicht zuletzt von der binären Sprache selbst, die sich in diesem mehrfach ausgezeichneten Debüt in teils zärtlichem, teils heftigem Ton nicht festlegt, sondern öffnet.
FR
11:00–11:45
📍 Theatersaal
Alhierd Bacharevič
Lesung und Gespräch
In sechs Teilen erzählt Alhierd Bacharevič Geschichten aus Belarus, die in der Gegenwart oder in einer nahen Zukunft spielen. Der Übersetzer, Autor und Essayist übersetzte seinen 2017 erschienenen Roman selbst ins Russische und stand damit u. a. auf der Shortlist des grössten russischen Literaturpreises. Im Frühjahr 2021 wurde die belarussische Neuauflage von Lukaschenkos Regime konfisziert und als «staatswidrig» eingestuft. Bacharevič lebt seit Dezember 2020 mit Julia Cimafiejeva im Exil.
FR
12:00–12:45
📍 Kreuzsaal
Joël László
Übersetzer im Porträt
arabisch → de
In «Das Buch vom Verschwinden» von Ibtisam Azem verschwindet die palästinensische Bevölkerung Israels eines Morgens spurlos. Die Verwirrung ist gross, im Spital fehlen Ärzte, es fahren keine Busse mehr. Der Autor und Übersetzer Joël László hat dieses Plädoyer für ein friedliches Zusammenleben aus dem Arabischen ins Deutsche übersetzt. Nach seinem Studium der Islamwissenschaft und Geschichte lebte er längere Zeit in Kairo und übersetzte neben Prosa und Essays beispielsweise auch das Theaterstück «Eisbombe» vom Ungarischen ins Deutsche.
FR
12:00–12:45
📍 Säulenhalle
Mina Hava
Lesung und Gespräch
Mina Hava legt mit «Für Seka» ein eindrückliches und überzeugendes Debüt vor. Darin begleitet sie die Hauptfigur Seka auf deren Spurensuche nach ihrer gebrochenen Familiengeschichte. Sie rekonstruiert den Weg der Eltern aus Bosnien in die Schweiz und kommt dabei einem fast schon vergessenen Krieg auf die Spur. Gekonnt verwebt Hava historische Dokumente und Recherchen mit ihren persönlichen Erinnerungen, Erfahrungen und Verlusten. Immer fordernder drängt sich die Vergangenheit in Sekas Gegenwart.
FR
12:00–12:45
📍 Theatersaal
Julia Cimafiejeva
Reading and talk
Trotz russischsprachiger Erziehung schreibt Julia Cimafiejeva ihre Lyrik auf Belarussisch, was ein bewusster Entscheid sei, eine Sprache, mit der sie sich positioniere, schreibt sie im Nachwort ihrer Gedichtsammlung «Der Angststein». Die Dichterin und Übersetzerin gehört zu den Gründerinnen des Online-Literaturmagazins prajdzisvet.org und veröffentlichte 2020 ihr Tagebuch «Dagar i Belarus» (Tage in Belarus), worin sie die Proteste gegen Lukaschenko protokolliert. Seit 2020 lebte sie mit Alhierd Bacharevič als Writer in Exile in Graz und aktuell in der Schweiz.
FR
13:00–13:45
📍 Kreuzsaal
Steven Wyss
Übersetzer im Porträt
fr → de
Ramuz hat mit «Sturz in die Sonne» («Présence de la mort») einen dystopischen, geradezu prophetischen Roman geschrieben, der von Steven Wyss erstmalig auf Deutsch übersetzt wurde. 1922 erschienen, erzählt der Text von einer rasanten Erderwärmung. Nach einer ersten Freude über die sonnigen Tage breitet sich bei den Menschen bald Angst und Schrecken aus. Ein Buch von beängstigender Aktualität, dem zu Recht neue Aufmerksamkeit geschenkt werden soll, gerade auch wegen Wyss’ Übersetzung.
FR
13:00–13:30
📍 Cantina del Vino
«Tagesgespräch» mit Alhierd Bacharevič
Livesendung Radio SRF1
Alhierd Bacharevič ist einer der bekanntesten zeitgenössischen belarussischen Schriftsteller. Der Kritiker der autokratischen Regierung von Alexander Lukaschenko lebt im Exil in Österreich. Sein Buch «Die Hunde Europas» wurde als erstes Werk überhaupt vom belarussischen Regime verboten. Alhierd Bacharevič erzählt seine Geschichte im «Tagesgespräch» mit David Karasek.
FR
13:00–14:00
📍 Gemeinderatssaal
Literatur als Spektakel
Campus Solothurn
Der digitale Raum hat die Print- und audiovisuelle Medienlandschaft stark verändert. Die Aufmerksamkeitsökonomie auf Social Media und Clickbaiting befördern das Spektakel. Was heisst das für die Buchbranche, die Literaturkritik und die Autor*innen? Vincent Kaufmann, ehemaliger Direktor des Instituts für Medien- und Kommunikationsmanagement an der Universität St. Gallen, und Hengameh Yaghoobifarah, Autor*in, Journalist*in und Medienwissenschaftler*in, geben zu diesen Fragen kurze Inputs und diskutieren ihre Thesen.
Jede*r spricht die eigene Sprache (de/fr). Deutsches Gespräch mit französischer Übersetzung.
FR
13:00–13:45
📍 Säulenhalle
Ursula Fricker
Lesung und Gespräch
In ihrem fünften Roman entlarvt Ursula Fricker mit grosser Differenziertheit, aber auch mit Spott extreme Lebensentwürfe: Der Vater hat die Familie jahrelang mit seinem Gesundheitswahn terrorisiert, die Mutter hat sich untergeordnet. Jetzt leidet er an Darmkrebs, und an seinem Sterbebett tauchen unerwartet neue Fragen auf. Ein hochaktuelles Buch in Zeiten zunehmender Radikalisierung, aber auch eine Befreiungsgeschichte und die Suche nach einem Weg aus den Fesseln der Vergangenheit.
FR
14:00–14:45
📍 Theatersaal
Gauz'
Lecture et discussion
Dans « Cocoaïans », l’auteur, réalisateur, photographe Gauz’ réfléchit aux implications à long terme de l’introduction, par le colonialisme français, de la culture du cacao dans l’actuel Côte d’Ivoire. Il s’appuie pour ce faire sur différents registres d’écriture : le théâtre, le récit, et même le commentaire historique. La force de ce texte court est le traitement littéraire de fond qu’il accorde à la question centrale de l’économie politique, celle de l’inégalité de la richesse entre les nations.
FR
14:00–14:45
📍 Kino im Uferbau
Les textes de Meloe Gennai se lisent comme la transcription d’une voix. Une voix intérieure, pressante, qui se débat avec elle-même, qui se distancie des attributions du monde extérieur et qui tente d’obtenir sa propre reconnaissance. Dans « On m’adorait » Gennai nous guide de manière performative à travers un cosmos d’injonctions intérieures et extérieures. Et quelque part entre le pouvoir d’interprétation et le force de construction des définitions, une lueur d’amour s’allume.
FR
14:00–14:30
📍 En plein air
Mit:
Matto Kämpf
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
de
Nach einem Hochzeitsfest in Serbien wird ein Schweizer Gast als Schwarzfahrer verhaftet. In Belgrad entkommt er der Polizei und irrt in Handschellen, ohne Portemonnaie, Pass und Handy, herum. Der Thuner Autor und Spoken-Word-Künstler Matto Kämpf legt mit «Suppe Seife Seelenheil» einen umwerfend lustigen Roman vor. In der Du-Form jagt er seinen Helden – eine Mischung aus Buster Keaton und Globi – durch die Gegend. Die minimalistischen Zeichnungen des Autors passen perfekt zum Text.
FR
14:00–15:00
📍 Cantina del Vino
«Dini Mundart» mit Berta Thurnerr und Anna Frey
Aufzeichnung Radio SRF1
Die verschiedenen Dialekte unterscheiden sich in Sachen Tempo, Klangfarbe und Musikalität. Und sie sind das Instrument der Diepoldsauer Mundartdichterin Berta Thurnherr (*1946) und der Spoken Word-Künstlerin und Musikerin Anna Frey (*1987). Die beiden Künstlerinnen treffen sich in der Sendung «Dini Mundart – Schnabelweid» mit Simon Leuthold zu einem Mundart-Generationentalk.
FR
14:00–14:45
📍 Landhaussaal
Simon Froehling
Lesung und Gespräch
Als er seine Homosexualität entdeckt, bricht Dürrst, der Protagonist von Simon Froehlings zweitem Roman, mit allen Konventionen: Aufgewachsen an der Zürcher Goldküste lebt er in der Hausbesetzer*innenszene, nimmt Drogen, hat rasch wechselnde Sexualpartner. Ständig steht er unter Strom. Er zeichnet, fotografiert, reist durch die Welt, stürzt ab, sucht Hilfe. Das konsequent in Du-Form geschriebene Buch erzählt bald heftig, bald zärtlich und mit genuiner Sprachkraft von einer bipolaren Störung.
FR
14:30–15:00
📍 En plein air
Ralph Tharayil
Kurzlesung
Mit:
Ralph Tharayil
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
de
In seinem literarischen Debüt erzählt Ralph Tharayil in ausdrucksstarken Bildern von einer Kindheit in der Schweiz. Ein namenloses Geschwisterpaar spricht im Chor: Die beiden berichten über ihr Zuhause bei Ma und Pa, die ihnen mit ihren vier Armen wie eine Gottheit erscheinen. Sie erzählen von den Velofahrten zur Telefonzelle, zur Müllhalde oder ins Schilf. Die Sprache besticht durch Rhythmus, verführerische Klarheit und Poesie. Es sind Geschichten einer fortlaufenden, nicht immer reibungslosen Integration.
FR
14:30–15:30
📍 Gemeinderatssaal
Beruf Literaturagent*in: Ihr Auftrag, wenn sie ihn annehmen
Campus Solothurn
Anabelle Assaf arbeitet als freie Literaturagentin und Übersetzerin in Köln. Marie-Jeanne Urech ist Autorin zahlreicher Romane, die in der Romandie veröffentlicht (und zum Teil auch auf Deutsch übersetzt) wurden. Sie sprechen über den Stellenwert von Literaturagent*innen im deutsch-französischen Sprachraum: Während es in Deutschland viele Agenturen gibt, ist dieser Beruf in der Schweiz noch immer eher mysteriös. Anabelle Assaf und Marie-Jeanne Urech versuchen, die Rolle der Literaturagent*innen für Autor*innen zu definieren.
Jede*r spricht die eigene Sprache, synchron übersetzt (de/fr).
FR
15:00–15:45
📍 Kino im Uferbau
Mauro Placì
Lecture et discussion
Le jeune poète plurilingue qu’est Mauro Placì nous offre un recueil dont la grande maturité se révèle à travers son unité stylistique et une certaine solennité du verbe. Ses poèmes, méditations qui chantent les fragilités et les illusions de nos existences, adressés pour la plupart de manière assez classique à un tu féminin, recèlent des sonorités très réussies, nous faisant découvrir une voix d’une grande cohérence.
FR
15:00–15:45
📍 Theatersaal
Pegah Ahmadi
PEN-Gespräch
«Wucht» ist der zweite vom Persischen ins Deutsche übersetzte Lyrikband von Pegah Ahmadi. Neben Isolation und Angst thematisiert die Autorin, die im Exil lebt, auch Gewalt, wenn sie etwa schreibt: «Die Sprache ist ein Schnitt des Schreckens», «durch die Gasse weht Säure». Die Lyrik Ahmadis schneidet, zerschneidet jede Gleichgültigkeit. In diesen Kerben liegt die Qualität, «in den Schichten des Nichtvorankommens» durchdringt Ahmadi Resignation und Unsagbarkeit. Mit «Wucht», mit Mut und Wut.
International
Gastveranstaltung
FR
15:00–15:30
📍 En plein air
Sybil Schreiber
Kurzlesung
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
de
Die Autorin und Kolumnistin Sybil Schreiber, deren Debüt «Sophie hat die Gruppe verlassen» 2018 erschienen ist, kommt mit ihrem zweiten Werk nach Solothurn: «Safranhimmel» besteht aus vierzehn Erzählungen, die ein vielschichtiges Panorama weiblicher Lebenswelten zeichnen. Die Protagonistinnen sind allesamt Frauen, die mit Desillusionierungen und (Selbst-)Täuschungen zu kämpfen haben: Lieblose Ehemänner, Gewalterfahrungen oder der einengende Alltag als Hausfrau entfachen in ihnen den Wunsch nach etwas anderem.
FR
15:00–16:30
📍 Säulenhalle
Übersetzungsatelier: «Blutbuch»
Kim de l’Horizons «Blutbuch» wird aktuell in fünfzehn Sprachen übersetzt, wobei sich die non-binäre Erzählfigur im Roman selbst an Sprache abarbeitet: «Wie sehen Texte aus, wenn nicht ein menschliches Meistersubjekt im Zentrum steht und die Welt begnadet ins Förmchen goethet?» Im Übersetzungsatelier diskutieren die englischsprachige und die kroatische Übersetzerin mit de l’Horizon und dem Publikum über inklusive Sprache, fehlende Worte und historisch konnotierte Begriffe im (Bern-)Deutschen, Englischen und Kroatischen.
FR
15:15–15:45
📍 Wengisaal
Viceversa-Einführung zu Alice Bottarelli
Möchten Sie eine französische oder italienische Veranstaltung besuchen, fühlen sich aber in den Sprachen nicht ganz sattelfest? In Zusammenarbeit mit Viceversa Literatur bieten wir Ihnen zu einer Auswahl von Veranstaltungen kurze Einführungen an. Ruth Gantert bereitet Sie sachkundig auf die Veranstaltungen vor. Im Anschluss können Sie die Lesungen der Autor*innen besuchen und geniessen.
FR
15:30–16:00
📍 En plein air
Mit:
Lukas Maisel
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
de
Lukas Maisels Zweitling ist eine ebenso fesselnd wie sprachlich frisch erzählte Hiobsgeschichte in Novellenform: Wie von Geisterhand öffnen sich eines unheilvollen Tages auf dem Grundstück des einfachen Bauern Tanner vollkommen rätsel- und schicksalhaft zwei grosse schwarze Löcher, die den unbescholtenen Mann nach und nach in den Abgrund treiben. Die Metapher vom schwarzen Loch liest sich als Ausdruck der Auflösung aller Gewissheiten in Zeiten der Krise.
FR
16:00–16:45
📍 Wengisaal
Alice Bottarelli
Lecture et discussion
Ce livre, écrit dans une langue française d’apparence archaïque, prend l’allure d’un conte du Moyen Âge, même si les nombreux anachronismes nous rappellent que nousregardons ce récit depuis notre époque. Le parti pris linguistique de l’auteure est en fait un choix stylistique. Alice Botarelli, doctorante en lettres, spécialiste de l’humour en littérature, a composé un récit toujours tenté de donner dans le fantastique ; une aventure dans laquelle on aborde chaque personnage comme une nouvelle île à découvrir.
FR
16:00–16:45
📍 Kreuzsaal
Florian Bissig
Übersetzer im Porträt
en → de
Florian Bissig promovierte bereits mit einer Studie zu Samuel Taylor Coleridge. Zu dessen 250. Geburtstag veröffentlichte der Coleridge-Kenner neben einer Biografie über den Autor auch eine Auswahl von Übersetzungen seiner Gedichte, die teilweise nun erstmals auf Deutsch vorliegen und als Kern von Coleridges Werk eingestuft werden. Bissig schreibt mit seinem Gespür für Metrum und Stil eine Übersetzung, die sich durch eine auffallende Musikalität und Genauigkeit auszeichnet.
FR
16:00–16:30
📍 En plein air
Hengameh Yaghoobifarah
Kurzlesung
Hengameh Yaghoobifarahs taz-Kolumne sowie der Twitter- und Instagram-Account (mit knapp 40 000 bzw. 50 000 Follower*innen) heissen «Habibitus» – eine Vermengung des arabischen Worts «Habibi» (Liebling, Freund) und des soziologischen «Habitus». Auf allen Kanälen stellt Yaghoobifarah immer wieder vermeintliche Gewissheiten infrage und ist aus der öffentlichen Debatte nicht mehr wegzudenken. Das Buch «Habibitus» bündelt ein Best-of der Kolumnen über Körperpolitiken, Rassismus, Queerfeminismus bis Popkultur.
FR
16:00–16:45
📍 Kino im Uferbau
Welche Themen erzählen Kinderbücher? Und wie findet man eine altersgerechte Sprache? Katja Alves redet mit den Kinder- und Jugendbuchautor*innen Stefan Bachmann, Micha Lewinsky und Brigitte Schär über die Kunst, Kinder und Jugendliche für das Lesen zu begeistern.
FR
16:00–16:45
📍 Landhaussaal
A. L. Kennedy
Reading and talk
▶
Mit:
A. L. Kennedy
M:
Etrit Hasler
Englisches Gespräch zu «Als lebten wir in einem barmherzigen Land» mit deutscher Lesung
en
Die britische Autorin hat in diesem Frühjahr gleich zwei Neuerscheinungen veröffentlicht – den Roman «Als lebten wir in einem barmherzigen Land» und den Essayband «Der Kern der Dinge». Zwei Bücher, die gleichzeitig schonungslos und traurig, aber auch voller Ironie und Humor sind. Während sie in ihrem Roman das Böse und die Moral thematisiert, geht sie im Essayband den Fragen des eigenen Schaffens, des Scheiterns, der Selbstzweifel und den eigenen Ansprüchen als Künstlerin nach.
FR
16:00–17:30
📍 Gemeinderatssaal
Was macht das Lektorat mit meinem Manuskript?
Campus Solothurn
Die Autorin und Lektorin Alice Grünfelder vermittelt in diesem Workshop für Autor*innen Einblicke in die Zusammenarbeit zwischen Autor*innen und Lektorat und gibt Anregungen, wie ein konstruktiver Austausch gelingt.
FR
16:30–17:00
📍 En plein air
Mit:
Prisca Agustoni
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
it
Vulcano è un ciclo di performance ideato da RSI Rete Due in collaborazione con nove eventi letterari svizzeri. Per le Giornate Letterarie Prisca Agustoni ha scritto un testo sul libro che ha trasformato il suo modo di scrivere, e poi di raccontare di quell’eruzione in modo performativo. Vulcano inizia dal vivo, tra marzo e ottobre, poi passa sulle onde di Rete Due in autunno e per sempre in podcast su rsi.ch/audio.
FR
17:00–17:45
📍 Wengisaal
Saskia Winkelmann
Lesung und Gespräch
Im Debüt der Berner Autorin Saskia Winkelmann trauert die 18-jährige Protagonistin um ihre beste Freundin Jo. An sie richtet sich dieser berührende Text, der durchgängig in Du-Form verfasst ist und von der tiefgreifenden Freundschaft und Liebe erzählt. Jo war die Mutigere der beiden, mit ihr hat die Erzählerin Nächte durchgetanzt, Drogen konsumiert und erste sexuelle Erfahrungen gemacht. Ein schmerzvoller und zugleich lebensbejahender Roman über Verlust, das Leben und die Liebe.
FR
17:00–17:45
📍 Kreuzsaal
Yann Stutzig
Traducteur en portrait
de → fr
Après « La payîsanna », Yann Stutzig traduit « Grit », le deuxième livre de Noëmi Lerch. Parallèlement à son activité de traducteur, il enseigne l’allemand dans un lycée. Il parvient à transposer en français la poésie et la concision de ce texte doux, ainsi que les moments où celui-ci frôle le fantastique – voire l’extravagance – tout en conservant la singularité de cette écriture et sa mélodie propre.
FR
17:00–18:00
📍 Cantina del Vino
«Lyrik-Passage» mit Andreas Neeser und Viviane Chassot
Aufzeichnung Radio SRF2 Kultur
Der Aargauer Dichter Andreas Neeser macht in seiner Lyrik die Endlichkeit zum Thema und fragt nach der innersten Essenz des Daseins. Er bringt dabei mannigfaltige sprachliche Ausdrucksformen zur Anwendung. In der «Passage» mit Felix Münger spricht Andreas Neeser über sein Werk. Die Akkordeonistin Viviane Chassot reagiert auf seine Gedichte mit musikalischen Klangwelten.
FR
17:00–17:45
📍 Säulenhalle
Pierre Voélin
Lecture et discussion
Pierre Voélin a publié plusieurs recueils de poésie depuis les années 1980. Dans son dernier livre, le poète offre une septantaine de
poèmes « trop courts »: des prises de vue de la nature – la plupart du temps à la troisième personne et en une seule phrase – mais avec un regard raffiné, original et rusé, loin de tout pédantisme. Les mots du monde animal et végétal servent à un travail très intéressant des sonorités et des rythmes. L’humour de quelques poèmes rappelle, par le ton, les fables de La Fontaine.
FR
18:00–18:45
📍 Wengisaal
Lidija Burčak
Lesung und Gespräch
In ihrem Debüt «Nöd us Zucker» versammelt Lidija Burčak eigene Tagebucheinträge. Sie gewährt damit einen direkten, ungefilterten und intimen Einblick in ihr Leben im Alter von 15 bis 32 Jahren. Ihr Traum ist es, Künstlerin zu werden, und so häufen sich die Ausbildungen und Praktika. Eine Aufstiegsgeschichte, die immer auch von Selbstzweifeln erzählt, von der Wut über die Welt oder der Enge in der Schweiz. Unverblümt führt uns Burčak durch ihre Jugend, anekdotenreich und mit viel Witz.
FR
18:00–20:00
📍 Theatersaal
Verleihung der
Schweizer
Literaturpreise 2023
Seit 2012 vergibt das Bundesamt für Kultur jährlich die Schweizer Literaturpreise. Ausgezeichnet werden in diesem Jahr Eugène, Prisca Agustoni, Jachen Andry, Fanny Desarzens, Lioba Happel, Lika Nüssli und Anne-Sophie Subilia. Der Grand Prix Literatur geht an Leta Semadeni und der Spezialpreis Vermittlung an das Projekt Schulhausroman / roman d’école.
Anmeldung über schweizerkulturpreise.ch, beschränkte Platzzahl
FR
18:00–19:00
📍 Landhaussaal
Changement de matière: Fulvio Bernasconi et Felwine Sarr
Dialogue
L’auteur sénégalais Felwine Sarr et le réalisateur suisse Fulvio Bernasconi s’intéressent tous deux aux mécanismes de pouvoir, aux rapports globaux et travaillent tantôt avec la fiction, tantôt avec les faits : Le politologue Bernasconi a tourné notamment une série fictive sur la place financière suisse – « Quartier des banques » – et un film documentaire sur les enquêtes de Dick Marty pour le Conseil européen. L’économiste Sarr écrit aussi des textes scientifiques et a été notamment chargé par Emmanuel Macron de préparer la restitution d’oeuvres d’art pillées en Afrique. Deux perspectives artistiques et regards experts sur des questions d’actualité.
« Changement de matière » est une coopération avec le festival de cinéma Journées de Soleure.
FR
19:00–19:45
📍 Kino im Uferbau
Brigit Kempker
Spoken Word
Roh und zärtlich greift Birgit Kempkers «Geist der Peinlichkeit» in die eigene, schwindende Substanz. Weder Scham noch Zierde halten ihr Schreiben von schmutzbehafteten Oberflächen oder radikal feststellender Entzauberung ab. Im animierten E-Book «Meet Thy Spirits» streift sie durch einen Remix ihrer Zeichnungshefte, ordnet Sphären und klopft gegen die Begriffe, die pochenden Gehäuse ihrer Geister. Furchtlos passiert Kempker die Grenze allen Denkraums. Und dann sind da noch die Hühner.
FR
19:00–19:45
📍 Gym-Saal, Landhaus
Resonanzraum: «Ich bin es nicht»
Performance
Ausgehend vom Text »Ich bin es nicht« von Martina Clavadetscher findet eine theatrale Aufführung im Resonanzraum statt. Die Schauspielerin Mahalia Lucie Slisch performt und interpretiert an zwei Abenden und immer unterschiedlich ihre Resonanzen zur literarischen Vorgabe. Dabei integriert sie unterschiedlich konkretes oder inhaltliches Material, welches das Publikum des Resonanzraums im Vorfeld in Auseinandersetzung mit Clavadetschers Text produziert hat.
FR
19:00–20:00
📍 Wengisaal
Ein Heft, vier Stimmen. Im Mai steht das «wobei», die Magazinbeilage der Wochenzeitung WOZ ganz im Zeichen der Literatur. Vier Autor:innen reden über ihr neues Buch über das Schreiben. An der Vernissage des Hefts fragen wir: Was bedeutet Literaturkritik für den Literaturbetrieb? Die WOZ-Redakteurin Silvia Süess diskutiert mit Tabea Steiner, Autorin und Gründerin von diversen Literaturfestivals. Anschliessend stossen wir gemeinsam auf das aktuelle «wobei» an.
FR
20:00–20:45
📍 Kino im Uferbau
Uta Köbernick
Spoken Word
Uta Köbernick analysiert gesellschaftspolitische Verhältnisse, wechselt leichtfüssig zwischen Humor und Ernst, Erkenntnis und Verzweiflung. Sie tourt unablässig durch die deutschsprachigen Lande, tritt in verschiedenen Kombinationen auf und hat viele Preise gewonnen.
«Ich wurde geboren / in Berlin; / den Rest habe ich gerne, / widerwillig, gutgläubig, euphorisch, / unter Aufsicht, hingebungsvoll, halbherzig, / vorsichtig, wütend und mit Liebe / selbst gemacht», so ihre eigene Biografie.
FR
20:00–21:00
📍 Säulenhalle
Gauz' und Behzad Karim Khani
Im Gespräch
«Ich denke, wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, wo wir den Dingen in die Augen schauen sollten. Gerne gemeinsam», schrieb Behzad Karim Khani in seinem Kommentar zur Silvesternacht in Berlin. Sein aktuelles Buch «Hund, Wolf, Schakal» erzählt von Berlin-Neukölln um die Jahrtausendwende, von migrantischen Schicksalen am Rande der Gesellschaft und Gesetze, vom Kampf um Anerkennung, von Würde und Brutalität. Thematische Linien, die auch in Gauz’ Romanen immer wieder vorkommen, erzählt aus einer anderen europäischen Grossstadt: Paris, wo der ivorische Autor von 1999 bis 2011 lebte.
FR
20:00–21:00
📍 Landhaussaal
Matto Kämpf and A. L. Kennedy
In dialogue
Die beiden wissen, wie wir trotz der aktuellen Krisen den Humor nicht verlieren: Die schottische Autorin und Stand-up-Comedian A. L. Kennedy kommentiert das britische Zeitgeschehen für die Süddeutsche Zeitung und hat jetzt in der Schweiz einen Essayband über nichts weniger als den «Kern der Dinge» herausgegeben. Matto Kämpf betitelt sich in seiner Biografie selbst als «Spassvogel» und findet gezielt das Skurrile im Alltag. Über trockenen Humor, das Schreiben, Ernsthaftigkeit, Screwball Comedies und früher oder später bestimmt auch Monty Python.
FR
20:00–21:15
📍 Kreuzsaal
Das Kreuz feiert sein 50-jähriges Jubiläum. Weil die Literaturtage ohne das Kreuz unvorstellbar wären, schenken sie dem Kreuz zum Geburtstag ein «Special»: Franz Hohler, Mitglied der ersten Programmgruppe, und Sarah Elena Müller, Mitglied der diesjährigen Programmgruppe Spoken Word, zelebrieren diese 50 Jahre mit einer literarisch-assoziativen Reise von 1973 bis heute. Mit alten und neuen Texten, Anekdoten, Beats und vielleicht sogar mit Cello.
FR
22:00–23:15
📍 Theatersaal
Immer wieder covern Musiker*innen Songs: Sie nehmen sich die Hits der Kolleg*innen (aus anderen Genres) vor und machen daraus ihr ganz eigenes «Ding». Dieses Jahr wagen wir dieses Experiment an den Literaturtagen: Rap trifft Prosa, Illustration trifft Mundart usw. Wer welchen Text überschreibt, soll ein Geheimnis bleiben, aber Einmaligkeit und Überraschung sind garantiert.
SA
09:00–22:00
📍 Jurasaal
Literaturtage-Buchhandlung
Im Jurasaal, vis-à-vis vom Landhaus, bietet das Buchhaus Lüthy alle lieferbaren Bücher der eingeladenen Autor*innen sowie eine Auswahl aktueller Titel an.
SA
10:00–10:45
📍 Landhaussaal
Tabea Steiner
Lesung und Gespräch
Nach ihrem viel beachteten Debütroman «Balg» erzählt Tabea Steiner in ihrem zweiten Roman die Geschichte einer Frau, die sich unter grossen Anstrengungen aus einem freikirchlichen Umfeld befreit, sich von ihrem kontrollierenden Ehemann emanzipiert und mithilfe ihrer beiden Kinder und anderen Gefährt*innen den Versuch wagt, ein selbstbestimmtes Leben zu beginnen. «Immer zwei und zwei» besticht durch die klare Sprache und eine zuweilen fast szenische Schreibweise, die auch Ungesagtes sagbar machen kann.
SA
10:00–10:45
📍 Theatersaal
Thilo Krause
Lesung und Gespräch
Thilo Krauses schmales, aber gewichtiges, schon mehrfach ausgezeichnetes lyrisches Werk besticht durch Musikalität, Bildkraft und Gedankentiefe. Dem an Johannes Bobrowski und Peter Huchel geschulten Dichter gelingt es in seinen reimlosen, rhythmisch subtilen Gedichten, die Welt seines Grossvaters und Vaters, aber auch seine eigene Kindheit und Jugend, seine Reisen und Lektüren lebendig werden zu lassen. Krause schreibt lakonisch und anschaulich; seine Sprache vermeidet jedes raunende Pathos.
SA
10:00–10:45
📍 Wengisaal
Philippe Testa
Lecture et discussion
Avec son nouveau roman, Philippe Testa continue son exploration de l’idée du déclin de l’Occident et de ses manifestations politiques à travers cet échange inhabituel et surprenant. C’est la rencontre de deux personnes que tout oppose, a priori : un écrivain parisien, cinquantenaire ne sachant que faire de son succès, et un ouvrier spécialisé dont le monde menace de s’écrouler au rythme des plans sociaux, avec pour toile de fond la montée en puissance d’un leader populiste en France.
SA
10:00–10:45
📍 Kino im Uferbau
JuKiLi pour adult·e·s / JuKiLi per adulti·e
Comment raconter une histoire dans un livre d’images ? Et quels thèmes choisir pour les tout jeunes lecteur·ice·s ? Bérénice Capatti discutera avec les auteur·ice·s et illustrateur·ice·s Haydé, Elanor Burgyan et Giorgio Volpe de comment se développe une histoire à partir de l’interaction texte-image.
Come raccontare una storia illustrata? E quali temi affrontare con il giovane pubblico letterario? Bérénice Capatti discute con le·gli autori·rici e illustratori·rici Haydé, Elanor Burgyan e Giorgio Volpe sulla nascita di una storia dall’interazione tra testo e illustrazione.
SA
10:00–11:30
📍 Studio Arici
Im Skriptor diskutieren Autor*innen einen unveröffentlichten Text. Dabei wird sichtbar, was sich hinter der solitären Schreibarbeit an literarischen Texten verbirgt: Fragen und Entscheidungen, die in der Regel im Stillen ausdekliniert werden, werden hier im Gespräch reflektiert.
SA
10:00–10:45
📍 Kreuzsaal
Simon Froehling und Joël László
Im Gespräch
Zeitgenössische Theatertexte sind kurzlebig: Sie werden kaum gedruckt und sind, wenn überhaupt, auf passwortgeschützten Verlags- und Agenturseiten erhältlich, wo sie praktisch nur von Fachleuten gefunden werden. Nur selten werden sie übersetzt. Joël László übersetzte 2020 im Auftrag der Regisseurin Eveline Ratering «Eisbombe» aus dem Ungarischen ins Deutsche, Simon Froehling für SRF-Hörspiel englische Stücke ins Deutsche sowie Stücke von Schweizer Kolleginnen ins Englische.
SA
10:00–11:30
📍 Gemeinderatssaal
Hilfe, es sind Kinder im Saal
Campus Solothurn
Wie vermittle ich mein Kinderbuch einem jungen Publikum? Die Autorin Katja Alves und die Literaturpädagogin und Buchhändlerin Marion Arnold geben einen Workshop für Kinderbuch-Einsteiger*innen.
SA
10:00–18:00
📍 IN2 Magazin
Show Your Darlings
Ausstellung
Hannes Binders Illustrationen sind unverkennbar. Sowohl literarische Vorlagen als auch eigene Geschichten verdichtet er in der Schabkarton-Technik zu komplexen und faszinierenden Bildern. Die fantastischen Kompositionen in schwarz-weiss entwickeln einen Sog, in dem man sich verlieren kann und soll. In der Ausstellung im IN2 Magazin zeigt Hannes Binder seine persönlichen Lieblinge aus jüngerer Zeit, u. a. aus den Büchern «Kill Your Darlings» (2022) und «Der digitale Dandolo» (2020).
Selection Schwander unterstützt die Solothurner Literaturtage seit vielen Jahren. In der Ausstellung im IN2 Magazin können deshalb Weine von Selection Schwander degustiert und gekauft werden.
SA
10:00–21:00
📍 Landhaus, Foyer 1. Stock
Swips - Swiss independent publishers
Büchermarkt
Unabhängige Schweizer Verlage präsentieren am Büchermarkt ihre Programme. Entdecken Sie die vielfältige Schweizer Verlagslandschaft und lassen Sie sich überraschen von wahren Buchperlen.Folgende Verlage präsentieren ihre Bücher: Caracol Verlag, Der gesunde Menschenversand, edition 8, edition bücherlese, Elster & Salis, Kommode Verlag, Lars Müller Publishers, Lenos Verlag, Limmat Verlag, Lokwort, Neptun Verlag, Nimbus. Kunst und Bücher, Rotpunktverlag, Seismo Verlag, Unionsverlag, vatter&vatter.
SA
11:00–11:45
📍 Säulenhalle
Cancellato: Michele Mari
Lettura e discussione
«Verderame» ha valso a Michele Mari il prestigioso Premio Grinzane Cavour nel 2008. Contrariamente al romanzo, i racconti avrebbero «le punte né lo scintillìo che può invece dare alla sensibilità dell’autore». La raccolta «Le maestose rovine di Sferopoli» riunisce una collezione di fantasmi, sogni, superstizioni e chimere letterarie. Con la fiducia affabulatoria di chi, esplorando le infinite possibilità del genere, sa di poter sorprendere – oltre i suoi lettori – prima di tutto se stesso.
SA
11:00–12:00
📍 Gym-Saal, Landhaus
Resonanzraum: «Gewisse Geheimnisse müssen Geheimnisse bleiben»
Workshop
Gemeinsam erkunden wir Martina Clavadetschers Text «Ich bin es nicht» und nutzen ihn als Impuls für kleinere Schreibaufgaben und grössere Gespräche.
Wer von Zeit zu Zeit eine SMS schreibt, verfügt über ausreichend Schreibkenntnisse, um an Workshop und Gespräch teilzunehmen.
SA
11:00–11:45
📍 Kreuzsaal
Nataša Medved
Übersetzerin im Porträt
de → kroatisch
Nataša Medved studierte Germanistik und Romanistik in Zagreb. Als freie Übersetzerin hat sie etwa die Schweizer Autoren Christian Kracht, Jonas Lüscher und Lukas Bärfuss für kroatische Leser*innen entdeckt. Soeben publiziert wurde ihre Übersetzung von Anne Webers Roman «Annette, ein Heldinnenepos», aktuell arbeitet sie an den kroatischen Fassungen von Jeannette Fischers «Hass», Christian Krachts «Eurotrash» und Kim de l’Horizons «Blutbuch».
SA
11:00–13:00
📍 Kino im Uferbau
Changement de matière: «Coeur Animal»
Film
Mit:
Séverine Cornamusaz
Français avec sous-titres allemands
Projection suivie d'un Q&A avec Séverine Cornamusaz
de
fr
En 2010, Séverine Cornamusaz a gagné avec « Coeur Animal » le Prix du cinéma suisse. Le film s’appuie sur le roman « Rapport aux bêtes » de Noëlle Revaz et met en scène Paul (Olivier Rabourdin), un paysan montagnard avare en pa-roles, qui gère une petite ferme sur un alpage suisse isolé. Il vit pour sa ferme et ses animaux, et évacue sa frustration quotidienne sur sa femme Rosine (Camille Japy). Quand il engage le saisonnier espagnol Eusebio (Antonio Buil), la jalousie de Paul atteint des sommets.
« Changement de matière » est une coopération avec le festival de cinéma Journées de Soleure.
SA
11:15–11:45
📍 Wengisaal
Viceversa-Einführung zu Davide Rigiani
Möchten Sie eine französische oder italienische Veranstaltung besuchen, fühlen sich aber in den Sprachen nicht ganz sattelfest? In Zusammenarbeit mit Viceversa Literatur bieten wir Ihnen zu einer Auswahl von Veranstaltungen kurze Einführungen an. Ruth Gantert bereitet Sie sachkundig auf die Veranstaltungen vor. Im Anschluss können Sie die Lesungen der Autor*innen besuchen und geniessen.
SA
12:00–12:45
📍 Theatersaal
Sarah Elena Müller
Lesung und Gespräch
In «Bild ohne Mädchen» wird das titelgebende Mädchen zu Hause vom Fernsehen ferngehalten. Die Eltern sind überfordert mit dem Kind, sind mit anderen Dingen beschäftigt. Bei seinem Nachbarn Ege darf das Mädchen so viele Filme schauen, wie es will, manchmal sogar darin mitspielen. In einem dieser selbst gedrehten Filme entdeckt es einen Engel und findet Zuflucht bei ihm. Die Multimediakünstlerin Sarah Elena Müller lotet in ihrem Debütroman die Grenzen des Sagbaren aus und nähert sich sensibel einem Familientrauma.
SA
12:00–12:45
📍 Wengisaal
Davide Rigiani
Lettura e discussione
Un esordio a metà strada fra Stefano Benni, Italo Calvino, Kurt Vonnegut e un fumetto: l’eolao è una sorta di bruco gigantesco (al plurale diventa eoleolaolai) che viene trovato dal Tullio, bambino che frequenta le elementari e vive nel Canton Ticino insieme alla sua bizzarra famiglia, i Ghiringhelli, una sera in giardino. Questo espediente sarà la miccia che farà prendere il via a una narrazione strampalata. Riusciamo a ridere di noi stessi e ad avere un’immagine della Svizzera insolita.
SA
12:00–12:45
📍 Gemeinderatssaal
Awareness Policy
Campus Solothurn
Gemeinsam mit dem Verband der Autorinnen und Autoren der Schweiz A*dS arbeiten die Solothurner Literaturtage an einer Awareness Policy, die ein ehrliches und respektvolles Miteinander an Literaturfestivals garantieren soll, aber auch definiert, wie Festivals und der Betrieb mit Formen von Belästigung, diskriminierendem Verhalten und Missbrauch der beruflichen Stellung umgehen können. Nicole Pfister Fetz, Geschäftsführerin des A*dS, stellt die Policy gemeinsam mit der neuen Vertrauensstelle vor und diskutiert mit weiteren Expert*innen.
Jede*r spricht die eigene Sprache, synchron übersetzt (de/fr).
SA
12:00–12:45
📍 Säulenhalle
Die Gewinner*innen des Schreibwettbewerbs für Nachwuchsautor*innen OpenNet präsentieren in einer Lesung und im Gespräch ihre Siegertexte.
SA
13:00–13:45
📍 Landhaussaal
Raphaela Edelbauer
Lesung und Gespräch
Raphaela Edelbauers neuer Roman beginnt am frühen Morgen des 30. Juli 1914 – es ist noch Frieden – und endet einen Tag später – im Krieg. Drei junge Menschen erleben diese letzten Stunden vor Kriegsbeginn zwischen historischer Realität und persönlichen Abgründen gemeinsam in Wien, das sich dem Taumel der Kriegsbegeisterung hingibt. Dabei balanciert Edelbauer gekonnt zwischen Traum und Wirklichkeit und greift ganz nebenbei das heute wieder hochaktuelle Thema der Manipulation der Massen auf.
SA
13:00–13:45
📍 Säulenhalle
Eleonore Frey
Lesung und Gespräch
Behutsam und glasklar erzählt die Autorin die Geschichte von Cristina, deren Lebensweichen früh gestellt sind: Beinahe noch ein Mädchen wird sie schwanger. Die Verwandten verbannen sie der Schande wegen von Lissabon aufs Land. Sofort nach der Geburt wird das Kind zur Adoption freigegeben. Cristina wird Hebamme, bringt Kinder zur Welt und findet eine späte Liebe – doch die Suche nach ihrem eigenen Kind wird nie aufhören. Eine tragische Geschichte, poetisch erzählt.
SA
13:00–13:45
📍 Wengisaal
Heike Fiedler
Lesung und Gespräch
Verspielt, originell und politisch sind die dichten, häufig mehrsprachigen Lyrikminiaturen der Poetin und Künstlerin Heike Fiedler, die mit ihrem neuen Buch «Tu es! hier» lustvoll nach den Fluchtlinien der Sprache sucht und Gegenwartsthemen wie Liebe und Körper, Flucht und Angst behandelt. Der Titel ihres Buches lässt sich auch auf Französisch lesen («Du bist»), und in dieser Mehrsprachigkeit liegt auch ihr poetisches Verfahren: Sprache machen und dadurch werden.
SA
13:00–13:45
📍 Theatersaal
Pierre Voélin et Mauro Placì
En dialogue
Pierre Voélin est né en 1949 à Courgenay dans le Jura, Mauro Placì en 1986 à Neuchâtel. Tous deux écrivent de la poésie en français, tous deux sont enseignants au gymnase. Le dernier a publié son premier livre, « Dans la frontière errante », alors que Voélin se définit lui-même comme « poète frontalier ». Lors de cette lecture conjointe, ils parleront du lien à la tradition, de mentorat et de confrontation à la nouveauté, mais aussi plus globalement des évolutions du milieu littéraire d’une génération à l’autre.
SA
13:00–14:00
📍 Stadion FC Solothurn
Raketen Solothurn gegen die Schriftsteller-Nati
Fussballmatch
Schweizer Schriftsteller-Nati
de
Die Schriftsteller-Nati tritt gegen die Raketen Solothurn zur Revanche der Revanche der Revanche der Revanche der Revanche an.
SA
13:15–13:45
📍 Kreuzsaal
Viceversa-Einführung zu Marie-Jeanne Urech
Möchten Sie eine französische oder italienische Veranstaltung besuchen, fühlen sich aber in den Sprachen nicht ganz sattelfest? In Zusammenarbeit mit Viceversa Literatur bieten wir Ihnen zu einer Auswahl von Veranstaltungen kurze Einführungen an. Ruth Gantert bereitet Sie sachkundig auf die Veranstaltungen vor. Im Anschluss können Sie die Lesungen der Autor*innen besuchen und geniessen.
SA
14:00–14:45
📍 Kino im Uferbau
Julia Toggenburger
Text und Musik
Dass Julia Toggenburger schon lange mit Sprache und Musik experimentiert, wird an ihrem ersten Lyrikband ersichtlich. «Nebelgrenze» besteht aus drei Langgedichten und acht kurzen Lyrikstücken. Daneben stehen Fotografien von Gebirgen und Gewässern, die die Autorin selbst aufgenommen hat. In ihrer musikalischen Sprache lassen die eindringlichen Texte Grenzen verschwimmen: zwischen Erinnerung, Fiktion und Natur. Als Leser*in kann es deshalb schon einmal vorkommen, beim Pflügen zur Krähe zu werden...
SA
14:00–14:45
📍 Kreuzsaal
Marie-Jeanne Urech
Lecture et discussion
Simon est l’allumeur de lampadaires d’une ville que tout le monde est sur le point de quitter. On lui préfère Belgador, réputée meilleure. Tout se vide et la vie sauvage reprend ses droits. Un jour, le Lacmer recrache un enfant, que Simon élève comme un fils. Se découvrant pédagogue, il lui transmet, à sa façon, ce qui lui tient à cœur. Marie-Jeanne Urech continue son exploration des désenchantements contemporains sous la forme de fables pour mettre à jour nos fragilités, nos forces et sensibilités.
SA
14:00–14:45
📍 Wengisaal
Jessica Zuan
Prelecziun e discussiun
Ils elements centrals che caracteriseschan la lirica da Jessica Zuan èn puspè preschents en quest’ovra: las relaziuns tranter ils umans, l’ir e turnar ed il spetgar. Auter che en ils emprims cudeschs tschertga l’autura ussa in linguatg pli direct, cun vers pli armonics ed equilibrads. Las poesias emprovan da reproducir las repetiziuns, la monotonia e l’impussibilitad da fugir da quai che ans spetga. Ellas reflecteschan il basegn da chapir schabetgs e dumondas e tschertgan parallelas cun las idillas dal passà.
SA
14:00–15:30
📍 Studio Arici
Skriptor Szenisches Schreiben
Im Skriptor diskutieren Autor*innen einen unveröffentlichten Text. Dabei wird sichtbar, was sich hinter der solitären Schreibarbeit an literarischen Texten verbirgt: Fragen und Entscheidungen, die in der Regel im Stillen ausdekliniert werden, werden hier im Gespräch reflektiert.
SA
14:00–15:00
📍 Gym-Saal, Landhaus
Resonanzraum: «Am liebsten aber schlich ich mich allein ins Atelier…»
Workshop
Das Mädchen mit dem Perlenohrring, das in Martina Clavadetschers Text »Ich bin es nicht« zu uns spricht, ist nur eine von vielen Frauen, die auf weltberühmten Gemälden porträtiert sind. Wir sehen ihre Körper, ihre Blicke, ihre Kleidung, gebannt oder verbannt in einen ewigen Augenblick.
Der Resonanzraum verwandelt sich in diesem Workshop zur Werkstatt, zum Atelier und bietet Raum für die eigene kreative Auseinandersetzung zwischen Objekt, Subjekt und Modell.
Anmeldung erforderlich: slt.resonanzraum@gmail.com
SA
14:00–14:30
📍 En plein air
Mit:
Jens Nielsen
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
de
Was schwirrt Jens Nielsen alles durch den Kopf? Seine Bücher heissen «Wegweiser» (2023), «Ich und mein Plural. Bekenntnisse» (2018), «Das Ganze aber kürzer» (2012) oder «Alles wird wie niemand will» (2009). Für «Flusspferd im Frauenbad» wurde er 2017 mit einem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet. Er ist seit mehr als zwanzig Jahren Teil der Schweizer Theater- und Spoken- Word-Szene und in freien Theatergruppen via das szenische Schreiben zur Literatur gekommen.
SA
14:00–15:00
📍 Säulenhalle
Sprache manifestiert Realitäten
Podium
Sprache wächst historisch, allerdings ist die deutsche Sprache bis heute stark geprägt vom «Deutschen Wörterbuch» der Gebrüder Grimm, dessen erste Bände ab 1852 lieferbar waren. Das heisst auch, dass unsere Sprache bis heute nationalistische Werte und imperialistische Ansichten aus dem 19. Jahrhundert zementiert. Mina Hava forscht zu Globalgeschichte und Wissenschaftsforschung, Shpresa Jashari ist Sprach- und Sozialwissenschaftlerin und hat einen PhD in transnationalen Studien, Ralph Tharayil studierte Geschichte, Medien- und Literaturwissenschaft – und alle drei schreiben gegen diese tradierte Sprachnorm an.
SA
14:00–15:30
📍 Gemeinderatssaal
Stoffwechsel: Branchengespräch
Campus Solothurn
Gemeinsam mit den Solothurner Filmtagen wollen die Literaturtage Plattformen schaffen, um die Schweizer Film- und Literaturbranche besser zu verknüpfen. Am Campus geht es erst mal um die Basics: Wie wird ein literarischer Text zum Film? Wer entscheidet? Welche Produktionsstrukturen gibt es? Was kostet das? Die Regisseurin Séverine Cornamusaz, der Filmrechtsexperte Thomas Tribolet und die Produzentin Anita Wasser stellen sich den Fragen der Literaturbranche.
Jede*r spricht die eigene Sprache, synchron übersetzt (de/fr).
«Stoffwechsel» ist eine Kooperation mit den Solothurner Filmtagen.
SA
14:30–15:00
📍 En plein air
Saskia Winkelmann
Kurzlesung
Mit:
Saskia Winkelmann
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
de
Im Debüt der Berner Autorin Saskia Winkelmann trauert die 18-jährige Protagonistin um ihre beste Freundin Jo. An sie richtet sich dieser berührende Text, der durchgängig in Du-Form verfasst ist und von der tiefgreifenden Freundschaft und Liebe erzählt. Jo war die Mutigere der beiden, mit ihr hat die Erzählerin Nächte durchgetanzt, Drogen konsumiert und erste sexuelle Erfahrungen gemacht. Ein schmerzvoller und zugleich lebensbejahender Roman über Verlust, das Leben und die Liebe.
SA
14:30–15:30
📍 Rötisaal
«Alice» live da Soletta
Studio mobile della RSI
«Alice», in onda ogni sabato su RSI Rete Due, è la trasmissione radiofonica dedicata ai libri e alla letteratura. Anche quest’anno Massimo Zenari animerà in diretta dal festival una puntata speciale aperta al pubblico con scrittori·rici ospiti delle Giornate Letteraria. Al termine della diretta la puntata sarà disponibile all’indirizzo rsi.ch/alice.
SA
15:00–15:45
📍 Landhaussaal
Alex Capus
Lesung und Gespräch
Alex Capus zeigt sich mit dem historischen Roman «Susanna» auf der Höhe der Fabulierkunst. Im Zentrum steht die schweizerisch-amerikanische Malerin und Bürgerrechtlerin Caroline Weldon (1844–1921), die als Sekretärin des Stammeshäuptlings Sitting Bull bekannt wurde. Capus zeichnet ihren Weg aus dem Basler Bürgertum in die Neue Welt so exakt wie empathisch nach. Sein spannendes, dialogreiches Buch erzählt die Geschichte einer Emanzipation – und zugleich diejenige einer grossen Liebe.
SA
15:00–15:30
📍 En plein air
Meloe Gennai
Lecture courte
Mit:
Meloe Gennai
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
fr
Les textes de Meloe Gennai se lisent comme la transcription d’une voix. Une voix intérieure, pressante, qui se débat avec elle-même, qui se distancie des attributions du monde extérieur et qui tente d’obtenir sa propre reconnaissance. Dans « On m’adorait » Gennai nous guide de manière performative à travers un cosmos d’injonctions intérieures et extérieures. Et quelque part entre le pouvoir d’interprétation et le force de construction des définitions, une lueur d’amour s’allume.
SA
15:00–15:45
📍 Kreuzsaal
Übersetzungsatelier: «Tinnitus tropic / Tropischer Tinnitus»
Wie lässt sich die Schönheit der Wörter übersetzen? Wie wandert der Klang von einer romanischen in eine germanische Sprache? Wie können kulturelle Konnotationen und feine sprachliche Nuancen, wie kann Fremdes, Ungrammatisches wiedergegeben werden? Die Übersetzerin Ruth Gantert und die Autorin Flurina Badel sprechen über diese Fragen in Bezug auf die deutsche Übersetzung des Buches «tinnitus tropic» und über die Zusammenarbeit von Übersetzerin und Autorin.
SA
15:00–16:00
📍 Theatersaal
Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis 2023
Im Stadttheater findet die Preisverleihung des Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreises statt. Nominiert sind: Niels Blaesi, «ABC Schweiz» /«ABC Suisse» (Bergli Books); Giorgio Volpe und Elanor Burgyan, «Il grande alveare» (Caissa Italia Editore); Tom Reed, «Lea und Finn langweilen sich», aus dem Englischen von Andrea Fischer Schulthess (Dörlemann); Élisa Shua Dusapin und Hélène Becquelin, «Le colibri» (La Joie de lire); Germano Zullo und Albertine, «Le livre bleu» (La Joie de lire).
SA
15:30–16:00
📍 En plein air
Simon Froehling
Kurzlesung
Mit:
Simon Froehling
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
de
Als er seine Homosexualität entdeckt, bricht Dürrst, der Protagonist von Simon Froehlings zweitem Roman, mit allen Konventionen: Aufgewachsen an der Zürcher Goldküste lebt er in der Hausbesetzer*innenszene, nimmt Drogen, hat rasch wechselnde Sexualpartner. Ständig steht er unter Strom. Er zeichnet, fotografiert, reist durch die Welt, stürzt ab, sucht Hilfe. Das konsequent in Du-Form geschriebene Buch erzählt bald heftig, bald zärtlich und mit genuiner Sprachkraft von einer bipolaren Störung.
SA
16:00–16:45
📍 Säulenhalle
Corinne Desarzens
Lecture et discussion
Prenant le genre biographique pour prétexte, la narratrice déploie un foisonnement d’anecdotes très vivantes et pleines d’humour, qui ne semblent rien taire des moments décisifs – erreurs, caprices, peurs, goûts culinaires – de la vie de son « personnage » : Winston Churchill. Dans un récit au style profondément dialogique qui fait la part belle aux citations, Corinne Desarzens, au sommet de son art, n’est pas sans interroger, en creux, la forme biographique en tant que telle.
SA
16:00–16:45
📍 Kino im Uferbau
Massimo Daviddi
Lettura e discussione
«Come ti senti oggi che invecchi e la paura ti/schiaccia?» C’è il tema del tempo che passa in queste prose poetiche, fatte di molte domande «che cercano di ricostruire delle vite, delle scene di vita», spiega Daviddi. L’autore di «Il silenzio degli operai» (2012) per cui gli viene assegnato un Premio svizzero di letteratura dieci anni fa, sarà presente per la terza volta a Soletta quest’anno con la sua opera poetica «Il volto di Pasolini».
SA
16:00–16:45
📍 Wengisaal
Berta Thurnherr
Lesung und Gespräch
Empathisch, nachdenklich und ohne Umschweife erzählt Berta Thurnherr in der Sammlung «Rundumm Rii» vom Diepoldsauer Dasein. In heiteren und melancholischen Schleifen umspielt sie diese einst abgeschiedene Ortschaft am alten Rhein. Liebe, Trauer, alltäglicher Abrieb und eine tiefe Naturverbundenheit prägen ihre in Diepoldsauer Mundart verfassten Gedichte und Geschichten. Musikalität ist Stil und Programm. Mutig und direkt singen Thurnherrs Texte auch bescheidenen Held*innen ein Lob.
SA
16:00–17:30
📍 Studio Arici
Im Skriptor diskutieren Autor*innen einen unveröffentlichten Text. Dabei wird sichtbar, was sich hinter der solitären Schreibarbeit an literarischen Texten verbirgt: Fragen und Entscheidungen, die in der Regel im Stillen ausdekliniert werden, werden hier im Gespräch reflektiert.
SA
16:00–16:30
📍 En plein air
Mit:
Franz Hohler
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
de
SA
16:00–16:45
📍 Kreuzsaal
Yann Stutzig und Steven Wyss
Im Gespräch
Die beiden Übersetzer Yann Stutzig und Steven Wyss unterhalten sich über die ganz unterschiedliche und doch vergleichbare Herausforderung, die junge Romanautorin Noëmi Lerch und den Schweizer Nationalschriftsteller C. F. Ramuz zu übersetzen. Mit welchen sprachlichen Mitteln werden Natur, Zeiten, Geschichte und Geschichten dargestellt? Was wird dank der Übersetzung plötzlich aktuell in einem 100-jährigen Text, und wo verortet man die in wenigen Worten verdichtete Geschichte eines Tals mit einer anderen Sprache neu?
SA
16:00–17:30
📍 Gemeinderatssaal
Was läuft? Tge passa?
Campus Solothurn
Rätoromanische Literatur im Spannungsfeld von Produktion, Förderung und Vermittlung: Was sind die aktuellen Aktivitäten, Projekte und Initiativen? Wo besteht Handlungsbedarf? Werkstattgespräch, anschliessend Apéro.
SA
16:30–17:00
📍 En plein air
Mit:
Ed Wige
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
fr
Ed Wige est une explor-autrice suisse. Membre de divers collectifs littéraires comme l’AJAR ou Particules, elle publie son premier roman : Écrit à hauteur d’enfant pour aborder de front les vraies questions posées par la guerre, la violence génocidaire, ses traumatismes, l’immigration. C’est un mémoire qui pousse la porte de l’humour sans s’y perdre. C’est aussi un témoignage vivant qui entre en résonance avec la violence ambiante de l’époque contemporaine.
SA
17:00–17:45
📍 Theatersaal
Hannes Binder
Graphic Novel
Hannes Binder ist der Meister der Schabkarton-Kunst und hat im Laufe seines Schaffens eines immer wieder tun müssen: seine liebsten und vielleicht auch schönsten Bilder aus seinen Büchern verbannen. Meist, weil die Bilder aus dramaturgischen Gründen nicht in die Geschichte passten. Doch ganz offensichtlich hat er die Lieblinge nicht vergessen. Und wenn sie nicht in die Geschichte passen, dann muss sich halt die Geschichte an den Bildern orientieren. Sie bekommen eine neue Bühne und sind gleichzeitig ein Panorama seines Schaffens.
SA
17:00–17:45
📍 Kino im Uferbau
Sarah Jollien-Fardel
Lecture et discussion
Ce premier roman de l’autrice valaisanne frappe par sa franchise, sa « vérité ». Jeanne, la narratrice adulte, évoque ce qui ne cesse, sous différentes formes, de la hanter : les scènes d’une violence perverse et sans bornes dues à un père alcoolique, le silence du village de montagne qui l’a vue grandir, et en particulier de quelqu’un qui aurait pu le rompre : le Dr Fauchère. À partir de là, Sarah Jollien-Fardel brosse une fresque familiale et sentimentale qui touche à tous les grands thèmes de la vie humaine.
SA
17:00–17:45
📍 Wengisaal
Przemek Zybowski
Lesung und Gespräch
Przemek Zybowski ist mit «Das pinke Hochzeitsbuch» ein äusserst unterhaltsam, stringent und humorvoll erzähltes Romandebüt über die aufwühlende Flucht einer polnischen Familie nach Deutschland 1984/85 gelungen. Während die Eltern das Land heimlich mit seiner Schwester verlassen, muss der siebenjährige Anhelli bei der Grossmutter zurückbleiben. Erst ein Jahr später folgt er ihnen nach. Wie der Erzähler dieses Trauma seiner Verlassenheit Jahrzehnte später in Erinnerung ruft, überzeugt und begeistert.
SA
17:00–18:00
📍 Säulenhalle
Viceversa 17 «Trotz»
Vernissage
Sich auflehnen, Nein sagen, die Erwartungen unterlaufen … «trotzdem» schreiben, übersetzen, zeichnen, fotografieren? «Viceversa 17» präsentiert «trotzige» Beiträge von Autor*innen und Künstler*innen aller Landesteile.
Viersprachige Lesung und Diskussion.
SA
17:01–18:01
📍 Landhaussaal
Gegen die Heteronormativität anschreiben
Podium
Ein generationen- und sprachraumübergreifendes Podium zu einem aktuellen Diskurs: In «Ein perfekter Kellner» (2004) liess Alain Claude Sulzer den schwulen Kellner Erneste in einer Schweizer Kleinstadt der 1960er-Jahre in Erinnerungen an das Grandhotel Giessbach schwelgen. Ein hochgelobter, vielfach übersetzter Roman, der aus einem anderen Selbstverständnis heraus geschrieben war, als beispielsweise Hengameh Yaghoobifarah heute tweetet. Und Noémi Schaub gibt einen Einblick, wie queeres Erzählen oder inklusive Sprache in der Romandie wahrgenommen werden.
SA
18:00–18:45
📍 Theatersaal
Behzad Karim Khani
Lesung und Gespräch
In seinem hochgelobten Debüt beschreibt Behzad Karim Khani die «Verhältnisse, die wir mit geschaffen haben» (Elke Heidenreich). Im arabisch dominierten Berlin-Neukölln fühlen sich der elfjährige Saam, sein kleiner Bruder Nima und ihr gebildeter Vater nach ihrer Flucht vor der Iranischen Revolution doppelt fremd. Präzis beobachtend, mit Sinn für Humor, manchmal sanft, manchmal hart, schildert Karim Khani den Kampf um Würde und Anerkennung in der Sonnenallee der 1990er-Jahre.
SA
18:00–18:45
📍 Gym-Saal, Landhaus
Resonanzraum: «Ich bin es nicht»
Performance
Ausgehend vom Text »Ich bin es nicht« von Martina Clavadetscher findet eine theatrale Aufführung im Resonanzraum statt. Die Schauspielerin Mahalia Lucie Slisch performt und interpretiert an zwei Abenden und immer unterschiedlich ihre Resonanzen zur literarischen Vorgabe. Dabei integriert sie unterschiedlich konkretes oder inhaltliches Material, welches das Publikum des Resonanzraums im Vorfeld in Auseinandersetzung mit Clavadetschers Text produziert hat.
SA
19:00–19:45
📍 Säulenhalle
Felwine Sarr
Lecture et discussion
À travers son nouveau roman, l’écrivain, économiste et universitaire Felwine Sarr donne à voir l’existence de multiples façons valides de connaître la vie : Bouhel, étudiant sénégalais à Orléans, fait le rencontre d’Ulga, venue étudier en France de sa Pologne natale. C’est le grand amour. Resté au Sénégal, où il est devenu un maître des savoirs ancestraux, Fodé, le jumeau de Bouhel, voit pourtant qu’une ombre plane sur le destin de son frère, resté proche malgré l’écart des mondes au sein desquels ils évoluent …
SA
19:00–19:45
📍 Landhaussaal
Stoffwechsel: Der Goalie bin ig
Michael Steiger ist Mitinhaber von Turnus Film und Produzent zahlreicher Schweizer Literaturverfilmungen, beispielsweise «Der Goalie bin ig» (2014), «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse» (2018) oder aktuell «Jakobs Ross» (2023). Gemeinsam mit Pedro Lenz blickt er nach bald zehn Jahren auf die Verfilmung vom Goalie zurück: Wie wird ein Mundart-Roman zum Drehbuch und dann zum Film?
«Stoffwechsel» ist eine Kooperation mit den Solothurner Filmtagen.
SA
20:00–20:45
📍 Kino im Uferbau
Poetisch und politisch lotet Anna Freys Schaffen die verschiedenen Sparten des gesprochenen Worts aus: Lyrik, Rap, Improvisation, Performance und Theater. Facettenreich, frei und eigen verbindet sie Rap-Flow und Poesie. Musik wird zum Wort und Wort zu Musik.
Dabei entstehen starke (Sprach-)Bilder und aufgeladene Situationen: Eine Frau auf dem Bild ist nicht alleine, weil sie von einem lyrischen Ich betrachtet wird. Trauer ist eine Beleidigung. Und mit wem spricht man eigentlich, wenn man Selbstgespräche führt?
SA
20:00–21:00
📍 Säulenhalle
▶
Mit:
Wolfgang Bortlik,
Demian Cornu,
Pino Dietiker,
Bänz Friedli,
Jovana Nikic,
Steven Schneider,
Sybil Schreiber,
Marco Todisco,
Patrick Tschan,
Joanna Yulia,
Regula Wenger
de
Nach getanem Spiel am Nachmittag stellen sich die Autor*innen – frisch geduscht – mit einer Kaskade an Kurzlesungen dem Publikum.
SA
20:00–21:30
📍 Theatersaal
«Tekstovi bez granica»: Im Dazwischen
Texte ohne Grenzen
Lange dominierten die vier offiziellen Landessprachen den Schweizer Literaturbetrieb. Die Veranstaltungsreihe «Texte ohne Grenzen» in Kooperation mit dem Übersetzerhaus Looren gibt Gegensteuer: Es werden Schreibende und Übersetzende präsentiert, die in anderen Sprachen Bücher veröffentlichen oder aus/in diese übersetzen. In Solothurn kommen drei Generationen postjugoslawisch-schweizerischer Schriftsteller*innen miteinander ins Gespräch und präsentieren ihre Texte im Original und in deutscher Übersetzung; szenisch umgesetzt und musikalisch umrahmt.
SA
20:00–20:45
📍 Landhaussaal
Leta Semadeni
Carte blanche
Leta Semadeni hat in diesem Jahr den Grand Prix Literatur des Bundesamts für Kultur erhalten. Ihr Werk sei «von schroffer Schönheit», an der wir Leser*innen «uns ebenso reiben wie die Romanfiguren an der oftmals schmerzvollen Welt», meint die Jury. Semadeni schreibt Lyrik, Kurzprosa, Romane und Kinderbücher. Sie verfasst ihre Texte auf Vallader und auf Deutsch. Indem Leta Semadeni die Übertragungen selbst vornehme, erforsche sie die Sprachbarrieren und spiele mit ihnen.
SA
21:00–21:45
📍 Kino im Uferbau
Ob sie beim Bounce Cypher abräumt, indem sie Macho-Rappern die heisse Luft rauslässt, den erotisch aufgeladenen Text «Chli hmm ha» ins Mikro haucht – und dabei den Klassiker «Bésame Mucho» zitiert –, in «Toxic» selbst auf dicke Hose macht oder wie in «Danke» ihre kubanischen Wurzeln und die Ankunft ihrer Familie in der Schweiz reflektiert: Gabriela Mennel aka Cachita bringt eine unglaublich vielfältige Farbpalette in den Schweizer Rap; ein lyrisches Panorama, in dem man sich gerne verliert.
SA
22:00–23:00
📍 Theatersaal
«Wer sonst verwendet ein Wort wie ‹Anmut› in einem Mundart-Rap-Song? Wer benennt einen Track nach einem Theaterstück von Molière?» (NZZ) Milchmaa aka Goran Vulović spielt geschickt mit den Erwartungshaltungen irgendwo zwischen Zürcher Gymilehrer, seinen serbischen Wurzeln und dem Bündner Dialekt. Acht Jahre nach «-ić» folgte 2021 sein zweites Album «-muat». Mit «Amuat», «Demuat» und «Wehmuat» lassen die Literaturtage den Samstag ausklingen.
SO
10:00–10:45
📍 Landhaussaal
Hengameh Yaghoobifarah
Lesung und Gespräch
Hengameh Yaghoobifarahs taz-Kolumne sowie der Twitter- und Instagram-Account (mit knapp 40 000 bzw. 50 000 Follower*innen) heissen «Habibitus» – eine Vermengung des arabischen Worts «Habibi» (Liebling, Freund) und des soziologischen «Habitus». Auf allen Kanälen stellt Yaghoobifarah immer wieder vermeintliche Gewissheiten infrage und ist aus der öffentlichen Debatte nicht mehr wegzudenken. Das Buch «Habibitus» bündelt ein Best-of der Kolumnen über Körperpolitiken, Rassismus, Queerfeminismus bis Popkultur.
SO
10:00–10:45
📍 Säulenhalle
Sybil Schreiber
Lesung und Gespräch
Die Autorin und Kolumnistin Sybil Schreiber, deren Debüt «Sophie hat die Gruppe verlassen» 2018 erschienen ist, kommt mit ihrem zweiten Werk nach Solothurn: «Safranhimmel» besteht aus vierzehn Erzählungen, die ein vielschichtiges Panorama weiblicher Lebenswelten zeichnen. Die Protagonistinnen sind allesamt Frauen, die mit Desillusionierungen und (Selbst-)Täuschungen zu kämpfen haben: Lieblose Ehemänner, Gewalterfahrungen oder der einengende Alltag als Hausfrau entfachen in ihnen den Wunsch nach etwas anderem.
SO
10:00–10:45
📍 Kino im Uferbau
Massimo Gezzi
Lettura e discussione
Il laureato di un Premio svizzero di letteratura Massimo Gezzi trasforma nella nuova raccolta poetica il dato quotidiano in quesiti aperti: il rapporto fra padre e figlia, insegnante e studenti, sogno e realtà diventa la spinta per affrontare temi attuali come il Covid, il degrado ambientale, l’immigrazione, temi che però asseriscono anche ad altro. E a ogni poesia nuove domande, a volte confidenziali, a volte pungenti. Una scrittura chirurgica che sa dialogare con la tradizione rinnovandosi.
SO
10:00–10:45
📍 Cantina del Vino
«Zwei mit Buch» mit Tabea Steiner
Aufzeichnung SRF Podcast
Tabea Steiner stellt in ihrem zweiten Roman «Immer zwei und zwei» die Familie als Lebensmodell auf die Probe. Er erzählt von streng religiösen Verhältnissen, vom Wunsch nach Autonomie und von den Schwierigkeiten bei der Suche nach einem selbstbestimmten Leben. Tabea Steiner tritt im Podcast «Literaturclub: Zwei mit Buch» auf – mit den Hosts Felix Münger und Simon Leuthold.
SO
10:00–11:00
📍 Gewölbekeller
In der Familienmatinée gibt es ausgesuchte Häppchen aus neuen Schweizer Kinderbüchern zu geniessen. Die Verlagshündin Luna erzählt vom Büchermachen, ein aufgeweckter Affe lernt das Glück kennen, es werden Texte für Kinder und ihre Eltern performt, und zwischendurch huschen ein paar Mäuse über die Bühne.
SO
10:00–18:00
📍 IN2 Magazin
Show Your Darlings
Ausstellung
Hannes Binders Illustrationen sind unverkennbar. Sowohl literarische Vorlagen als auch eigene Geschichten verdichtet er in der Schabkarton-Technik zu komplexen und faszinierenden Bildern. Die fantastischen Kompositionen in schwarz-weiss entwickeln einen Sog, in dem man sich verlieren kann und soll. In der Ausstellung im IN2 Magazin zeigt Hannes Binder seine persönlichen Lieblinge aus jüngerer Zeit, u. a. aus den Büchern «Kill Your Darlings» (2022) und «Der digitale Dandolo» (2020).
Selection Schwander unterstützt die Solothurner Literaturtage seit vielen Jahren. In der Ausstellung im IN2 Magazin können deshalb Weine von Selection Schwander degustiert und gekauft werden.
SO
10:00–18:00
📍 Jurasaal
Literaturtage-Buchhandlung
Im Jurasaal, vis-à-vis vom Landhaus, bietet das Buchhaus Lüthy alle lieferbaren Bücher der eingeladenen Autor*innen sowie eine Auswahl aktueller Titel an.
SO
10:00–16:00
📍 Landhaus, Foyer 1. Stock
Swips - Swiss independent publishers
Büchermarkt
Unabhängige Schweizer Verlage präsentieren am Büchermarkt ihre Programme. Entdecken Sie die vielfältige Schweizer Verlagslandschaft und lassen Sie sich überraschen von wahren Buchperlen.Folgende Verlage präsentieren ihre Bücher: Caracol Verlag, Der gesunde Menschenversand, edition 8, edition bücherlese, Elster & Salis, Kommode Verlag, Lars Müller Publishers, Lenos Verlag, Limmat Verlag, Lokwort, Neptun Verlag, Nimbus. Kunst und Bücher, Rotpunktverlag, Seismo Verlag, Unionsverlag, vatter&vatter.
SO
11:00–11:45
📍 Kino im Uferbau
Ralph Tharayil
Lesung und Gespräch
In seinem literarischen Debüt erzählt Ralph Tharayil in ausdrucksstarken Bildern von einer Kindheit in der Schweiz. Ein namenloses Geschwisterpaar spricht im Chor: Die beiden berichten über ihr Zuhause bei Ma und Pa, die ihnen mit ihren vier Armen wie eine
Gottheit erscheinen. Sie erzählen von den Velofahrten zur Telefonzelle, zur Müllhalde oder ins Schilf. Die Sprache besticht durch Rhythmus, verführerische Klarheit und Poesie. Es sind Geschichten einer fortlaufenden, nicht immer reibungslosen Integration.
SO
11:00–11:45
📍 Säulenhalle
Resonanzraum: «Und wer ist dieses Mädchen mit der Perle, Martina Clavadetscher?»
Podiumsgespräch
Ein Gespräch mit Martina Clavadetscher über Kunst und Literatur, Vorbilder und Musen und über die Wichtigkeit von Arbeitsräumen für das eigene künstlerische Schaffen.
Martina Clavadetschers Text »Ich bin es nicht« wurde im Rahmen einer Abstimmung vom Publikum für den diesjährigen Resonanzraum ausgewählt. Livio Beyeler, Co-Kurator des Resonanzraums, führt das Gespräch mit der Autorin.
SO
11:00–11:45
📍 Kreuzsaal
Lucie Tardin
Traductrice en portrait
it → fr
Virginia Helbling décrit une femme tout juste devenue mère, entre la fatigue et l’amour inconditionnel qui la lie à sa fille. « Où naissent les mères » est le deuxième roman que traduit la critique littéraire et conseillère éditoriale Lucie Tardin. Elle a étudié l’histoire de l’art et l’italien avec une spécialisation en traduction littéraire et travaille pour le Cercle Littéraire de Lausanne, le Prix Michel Dentan ainsi que pour la revue Viceversa Littérature.
SO
11:00–12:30
📍 Cantina del Vino
«Literaturfenster» mit Christian Haller und Saskia Winkelmann
Livesendung Radio SRF2 Kultur
Im «Literaturfenster» am Sonntagvormittag empfängt Michael Luisier mehrere Gäste, die Einblick geben in das Geschehen an den diesjährigen Solothurner Literaturtagen. Einer der Gäste ist Christian Haller, der gleich mit zwei neuen Büchern für Aufsehen sorgt, die sich beide um physikalische Themen drehen: die Novelle «Sich lichtende Nebel» und der Essayband «Blitzgewitter».
SO
11:00–12:00
📍 Theatersaal
Solothurner Literaturpreis 2023
Der Solothurner Literaturpreis 2023 geht an Gertrud Leutenegger. Mit ihr wird eine Autorin ausgezeichnet, deren Werk Persönliches und Weltwahrnehmung beharrlich und eindrücklich verbindet. In einem traumwandlerischen und zugleich luziden Erzählen erforscht sie auf zeitlose Weise die menschliche Existenz. Sie formuliert Haltung, ohne zu bewerten, in einem ganz eigenen, soghaften Stil. Ihre Lesenden beschenkt sie mit irisierenden Sprach- und Welterfahrungen und einem zwischen Ernst und Spiel changierenden Reflexionsraum. Mit anschliessendem Apéro. Anmeldung über solothurner-literaturpreis.ch.
SO
11:00–12:00
📍 Landhaussaal
Pegah Ahmadi kam 2009 über ICORN (International Cities Of Refuge Network) nach Deutschland, wo seither zwei Gedichtbände von ihr erschienen sind. In den Iran kehrte sie nicht zurück. Julia Cimafiejeva lebt seit 2020 im Exil, zuerst in Graz, jetzt in Residenz in Zug. Gemeinsam mit Hunderttausenden Belaruss*innen hatte sie gegen das Regime von Lukaschenko demonstriert. Was bringt es mit sich, erzwungenermassen in der Fremde schreiben zu müssen? Welche Erfahrungen machen die beiden Frauen mit den neuen Sprachen? Und welches Gewicht haben die Geschehnisse in der Heimat?
SO
11:30–12:15
📍 Gewölbekeller
Ein spannendes Abenteuer im Himmel
Familienlesung
Holly muss sich so sehr über ihre Eltern ärgern, dass sie wütend auf die Strasse rennt und ums Leben kommt. Das ist wohlgemerkt ein eigenwilliger Anfang. Das Kinderbuch nimmt jedoch einen munteren und beherzten Verlauf. Der bisher für seine filmische Arbeit bekannte Micha Lewinsky entführt in seiner Lesung das junge Publikum in ein himmlisches Abenteuer.
SO
12:00–12:45
📍 Säulenhalle
Lorenz Langenegger
Lesung und Gespräch
In seinem fünften Roman überzeugt Lorenz Langenegger einmal mehr mit lakonischem Geschichtenerzählen und subtilem Humor: Nach dem Tod des Vaters wird Manuel vom Leben gefordert. Er tritt sein Erbe an, übernimmt eine marode Firma, baut Geschäftsbeziehungen auf, reist nach Tansania und London, gleichzeitig entgleitet ihm die Beziehung zu seiner Partnerin. Der Weg führt ihn nahe an den Abgrund, ist aber auch ein Neuanfang. Langenegger schreibt auch fürs Theater und den Schweizer «Tatort».
SO
12:00–12:45
📍 Kino im Uferbau
Anja Wicki
Graphic Novel und Musik
Auf ganz leise, sanfte Weise erzählt Anja Wicki in ihrem Debüt die Geschichte einer Frau, deren Leben von einer psychischen Erkrankung bestimmt wird. Ihre strikt eingehaltene Ordnung wird durchbrochen, als ein Schutzengel in ihrer Wohnung auftaucht. Wicki schafft es mit reduzierten Bildern und Farben und wenigen Worten, ihre Hauptfigur lebendig zu machen. Ohne grosse Erklärungen transportiert sie Emotionen und macht die Herausforderungen einer psychischen Erkrankung spürbar. Ein zartes Buch, das nachhallt.
SO
12:00–12:45
📍 Kreuzsaal
Jamie Lee Searle
Übersetzerin im Porträt
de → en
Jamie Lee Searle arbeitete als Übersetzerin für Reuters und als Buchhändlerin, bevor sie die beiden Bereiche verband. Seither hat sie mehr als zwanzig Romane und Sachbücher übersetzt, darunter beispielsweise «Raunächte» von Urs Faes. Sie berät Verlage und ist Übersetzerin, Autorin und Mentorin – so hat sie das «Emerging Translators Network» mitgegründet, ein Forum für literarische Nachwuchsübersetzer*innen, die hauptsächlich ins Englische übersetzen. Aktuell übersetzt sie «Blutbuch» von Kim de l’Horizon auf Englisch.
SO
12:00–12:30
📍 En plein air
Sarah Elena Müller
Kurzlesung
Mit:
Sarah Elena Müller
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
de
In «Bild ohne Mädchen» wird das titelgebende Mädchen zu Hause vom Fernsehen ferngehalten. Die Eltern sind überfordert mit dem Kind, sind mit anderen Dingen beschäftigt. Bei seinem Nachbarn Ege darf das Mädchen so viele Filme schauen, wie es will, manchmal sogar darin mitspielen. In einem dieser selbst gedrehten Filme entdeckt es einen Engel und findet Zuflucht bei ihm. Die Multimediakünstlerin Sarah Elena Müller lotet in ihrem Debütroman die Grenzen des Sagbaren aus und nähert sich sensibel einem Familientrauma.
SO
12:00–12:45
📍 Landhaussaal
Narr #36: Exit Exil
Kurzlesungen
Im Anschluss an das Podium «Wrting in Exile» gibt es im Landhaussaal Kurzlesungen mit Autor*innen der 36. Ausgabe des Literaturmagazins Narr zum Thema «Exit Exil». Darin finden sich Erzählungen und Gedichte von Exil-Autor*innen im engeren und weiteren Sinn, zum Teil übersetzt, zum Teil auf Englisch, zum Teil auf Deutsch. Die Ausgabe ist in Zusammenarbeit mit Weiter Schreiben Schweiz und Alit-Weltenliteratur erschienen und wurde herausgegeben von Lukas Gloor und Ruth Schweikert.
SO
12:15–12:45
📍 Wengisaal
Viceversa-Einführung zu Sara Catella
Möchten Sie eine französische oder italienische Veranstaltung besuchen, fühlen sich aber in den Sprachen nicht ganz sattelfest? In Zusammenarbeit mit Viceversa Literatur bieten wir Ihnen zu einer Auswahl von Veranstaltungen kurze Einführungen an. Ruth Gantert bereitet Sie sachkundig auf die Veranstaltungen vor. Im Anschluss können Sie die Lesungen der Autor*innen besuchen und geniessen.
SO
12:30–13:00
📍 En plein air
Behzad Karim Khani
Kurzlesung
Mit:
Behzad Karim Khani
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
de
In seinem hochgelobten Debüt beschreibt Behzad Karim Khani die «Verhältnisse, die wir mit geschaffen haben» (Elke Heidenreich). Im arabisch dominierten Berlin-Neukölln fühlen sich der elfjährige Saam, sein kleiner Bruder Nima und ihr gebildeter Vater nach ihrer Flucht vor der Iranischen Revolution doppelt fremd. Präzis beobachtend, mit Sinn für Humor, manchmal sanft, manchmal hart, schildert Karim Khani den Kampf um Würde und Anerkennung in der Sonnenallee der 1990er-Jahre.
SO
12:30–13:45
📍 Cantina del Vino
«Musik für einen Gast» mit Ralph Tharayil
Livesendung Radio SRF2 Kultur
Wer den Klang von Ralph Tharayils Sprache hört, wird sich nicht wundern, dass zu seinem ersten Roman auch eine Playlist gehört. In «Musik für einen Gast» spricht der in Liestal aufgewachsene Autor mit Irene Grüter über den Sound, der mit seinem Debüt verwoben ist. «Nimm die Alpen weg» erzählt von der Kindheit in einer migrantischen Familie und von der Macht der Sprache.
SO
13:00–13:45
📍 Säulenhalle
Matto Kämpf
Lesung und Gespräch
Nach einem Hochzeitsfest in Serbien wird ein Schweizer Gast als Schwarzfahrer verhaftet. In Belgrad entkommt er der Polizei und irrt in Handschellen, ohne Portemonnaie, Pass und Handy, herum. Der Thuner Autor und Spoken-Word-Künstler Matto Kämpf legt mit «Suppe Seife Seelenheil» einen umwerfend lustigen Roman vor. In der Du-Form jagt er seinen Helden – eine Mischung aus Buster Keaton und Globi – durch die Gegend. Die minimalistischen Zeichnungen des Autors passen perfekt zum Text.
SO
13:00–13:45
📍 Kino im Uferbau
Alice Grünfelder
Lesung und Gespräch
Viele kennen Alice Grünfelder als Herausgeberin, Übersetzerin, Sinologin und engagierte Literaturvermittlerin. In diesem Frühjahr legt sie ihren zweiten Roman vor und überrascht mit einer gross angelegten Familiengeschichte aus Süddeutschland. Im Zentrum steht Magda, eine starke und unbeirrbare Frau. Sie trotzt der konservativen Grundstimmung der 1960er-Jahre mit aller Kraft und stellt dieser schweren Zeit einen eigenständigen Lebensentwurf entgegen. Packend und schnörkellos erzählt.
SO
13:00–13:45
📍 Wengisaal
Sara Catella
Lettura e discussione
Questo esordio, con molte recensioni tutte positive, racconta un monologo sulle fatiche e le privazioni delle donne di inzio Novecento, costrette a gravidanze continue, ad avere a che fare con la morte, la malattia e la prepotenza maschile – tutto in una lingua ricca, che attinge dal dialetto. Al centro una levatrice della Val di Blenio, Caterina Capra, che approfitta dello stato di immobilità e paralisi del parroco di paese per togliersi finalmente un po’ di sassolini dalle scarpe.
SO
13:00–13:30
📍 En plein air
Mit:
Mina Hava
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
de
Mina Hava legt mit «Für Seka» ein eindrückliches und überzeugendes Debüt vor. Darin begleitet sie die Hauptfigur Seka auf deren Spurensuche nach ihrer gebrochenen Familiengeschichte. Sie rekonstruiert den Weg der Eltern aus Bosnien in die Schweiz und kommt dabei einem fast schon vergessenen Krieg auf die Spur. Gekonnt verwebt Hava historische Dokumente und Recherchen mit ihren persönlichen Erinnerungen, Erfahrungen und Verlusten. Immer fordernder drängt sich die Vergangenheit in Sekas Gegenwart.
SO
13:00–13:45
📍 Theatersaal
Solothurn-Neapel Retour
Franco Supino
Was wäre in Neapel aus ihm geworden, in der Stadt seiner Eltern? Nach dem Tod seines Vaters begibt sich der in der Schweiz geborene Erzähler von Franco Supinos Roman «Spurlos in Neapel» (Rotpunktverlag, 2022) auf Spurensuche nach Neapel, eine Stadt, deren Sprache er zwar spricht, deren Gesetze ihm aber fremd sind. Die Veranstaltung des Solothurner Autors wird bgeleitet von traditioneller neapolitanischer Musik und Liedern von Pino Daniele, Fabrizio De André u. a., gespielt von Marcel Kruzi Wyss und Basso Salerno.
SO
13:00–14:00
📍 Gewölbekeller
Mit:
Tom Reed
Ab 5 Jahren
Anmeldung: jukili@literatur.ch
de
Wie zeichnet man einen Hund? Und wie gibt man ihm einen zufriedenen, einen wütenden oder überraschten Gesichtsausdruck? Tom Reed ist ein Experte, was das Hundezeichnen angeht. Das beweist er in seinem neuen Buch «Lea und Finn langweilen sich», in dem zwei Vierbeiner aus Langeweile durch das Buch springen und dabei vieles entdecken. Zusammen mit dem Illustrator und
Maler wird in diesem Workshop ein ganzes Hunderudel gezeichnet.
Material ist vorhanden. Die Platzzahl ist beschränkt.
SO
13:30–14:00
📍 En plein air
Mit:
Lidija Burčak
Bei Regen findet die Kurzlesung in der La Couronne im Foyer statt.
de
In ihrem Debüt «Nöd us Zucker» versammelt Lidija Burčak eigene Tagebucheinträge. Sie gewährt damit einen direkten, ungefilterten und intimen Einblick in ihr Leben im Alter von 15 bis 32 Jahren. Ihr Traum ist es, Künstlerin zu werden, und so häufen sich die Ausbildungen und Praktika. Eine Aufstiegsgeschichte, die immer auch von Selbstzweifeln erzählt, von der Wut über die Welt oder der Enge in der Schweiz. Unverblümt führt uns Burčak durch ihre Jugend, anekdotenreich und mit viel Witz.
SO
14:00–14:45
📍 Landhaussaal
Arno Geiger
Lesung und Gespräch
In seinem neuen, autobiografischen Buch blickt Arno Geiger auf seinen Werdegang und seine Anfänge als Schriftsteller zurück. Er reflektiert über das Schreiben und sein Leben als – heute ehemaliger – Abfall- und Geschichtensammler, der im vermeintlich wertlosen Altpapier Wertvolles findet, und über das Glück eines solchen Geheimnisses. Über den erst ausbleibenden und dann eintretenden Erfolg, über das Scheitern und Reüssieren. Ein menschlicher, offenherziger und ehrlicher Text.
SO
14:00–14:45
📍 Wengisaal
Fabio Pusterla
Lettura e discussione
«Tremalume: un neologismo in cui il tremore, la minaccia e la preoccupazione non eliminano affatto la piccola sopravvivenza di un lume», in questo modo Fabio Pusterla spiega la locuzione che costituisce il titolo. L’ultima raccolta di poesie del laureato di un Premio svizzero di letteratura 2013 riflette sul tema del tempo proponendo uno scontro con il presente e le sue brutture. Il poeta, traduttore e saggista mescola storia, critica sociale e ricordo, talvolta abbandonandosi alla nenia. Pubblico e privato in versi che sanno andare oltre.
SO
14:00–14:45
📍 Kreuzsaal
Ruth Gantert
Übersetzerin im Porträt
rm/fr/it → de
Ruth Gantert ist eine Tausendsassa unter den Übersetzer*innen: Aus dem Französischen, Italienischen und aus dem Rätoromanischen übersetzt sie literarische Texte gekonnt ins Deutsche. Dabei stellt sie sich auch immer wieder grossen Herausforderungen. Neben ihrer Tätigkeit als Übersetzerin ist sie Literaturvermittlerin und Redaktionsleiterin des dreisprachigen Jahrbuchs der Schweizer Literaturen «Viceversa» und ist generell an den Schnittstellen der Schweizer Sprachgrenzen tätig.
SO
14:00–14:30
📍 Cantina del Vino
«BuchZeichen»: Wohin uns unsere Lesebiografie führt
Livesendung Radio SRF1
Martina Clavadetscher ist eine preisgekrönte Autorin, Hannes Binder ein ausgezeichneter Illustrator und Maler. In der Sendung «BuchZeichen» schauen die beiden auf ihr bisheriges Leben als Lesende zurück. Im Gespräch mit Britta Spichiger gehen sie der Frage nach, welche Lektüre sie geprägt hat. Welche Bücher haben sie in eine Ecke geschmissen? Und welche hüten sie wie einen Schatz?
SO
14:00–14:45
📍 Theatersaal
Ursula Fricker und Tabea Steiner
Im Gespräch
Ursula Fricker und Tabea Steiner beschreiben in «Gesund genug» und «Immer zwei und zwei» jeweils Protagonistinnen, die gefangen sind in unterschiedlichen Systemen: In Frickers Roman ist es der Reinlichkeitsfimmel des Vaters, der die «Familie zu einer Sekte gemacht» habe; bei Steiner sind es die ungeschriebenen Gesetze einer Freikirche. Beide Frauen kämpfen mit expliziten, aber unausgesprochenen Strukturen und Regeln. Können sie sich von ihren schwerwiegenden Familiengeschichten emanzipieren?
SO
15:00–15:45
📍 Landhaussaal
Alain Claude Sulzer
Lesung und Gespräch
Den zwillingsgleich lebenden Brüdern Jules und Edmond de Goncourt entging fast nichts. In ihren zeitlebens geheimen Tagebüchern dokumentierten und kommentierten sie mit spitzer Feder das gesellschaftliche Leben im Paris des 19. Jahrhunderts. Ihre feine Beobachtungsgabe war berühmt-berüchtigt. Für die existenziellen Dramen aber, die sich in ihrem eigenen Haus abspielten, waren sie blind. Diese Gegenwelten führt Alain Claude Sulzer präzis beobachtend, aber nie blossstellend zusammen.
SO
15:00–15:45
📍 Säulenhalle
Martina Clavadetscher
Lesung und Gespräch
Die Schweizer Buchpreisträgerin Martina Clavadetscher hat nach «Die Erfindung des Ungehorsams» 19 Erzählungen zu einer poetischen Kunstgeschichte zusammengefügt: Von der italienischen Renaissance über Holland, Paris und Berlin bis in die Gegenwart gibt sie den Frauen, die auf weltberühmten Bildern verewigt sind, ihre Handlungsmacht zurück. In fiktiven, aber auf umfangreichen Recherchen basierenden Kurzgeschichten stellen sich so Maria Vermeer oder Cecilia Gallerani gleich selbst vor.
SO
15:00–15:45
📍 Kino im Uferbau
Was schwirrt Jens Nielsen alles durch den Kopf? Seine Bücher heissen «Wegweiser» (2024), «Ich und mein Plural. Bekenntnisse» (2018), «Das Ganze aber kürzer» (2012) oder «Alles wird wie niemand will» (2009). Für «Flusspferd im Frauenbad» wurde er 2017 mit einem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet. Er ist seit mehr als zwanzig Jahren Teil der Schweizer Theater- und Spoken-Word-Szene und in freien Theatergruppen via das szenische Schreiben zur Literatur gekommen.
SO
15:00–16:00
📍 Gewölbekeller
Spaziergang durch das blaue Buch
Familienlesung
Im neuen Buch von Albertine und Germano Zullo geht es um den bezaubernden Moment des gemeinsamen Lesens und Fantasierens: Seraphines Vater liest ihr aus ihrem Lieblingsbuch, dem blauen Buch, vor. Und dann beginnt eine imaginäre Reise durch die Nacht und wunderliche Landschaften. Nach der Lesung wird zusammen mit der Illustratorin Albertine zum Zeichenstift gegriffen und der eigenen Fantasie auf Papier Gestalt gegeben.
Germano Zullo und Albertine sprechen französisch und werden ins Deutsche übersetzt. Die Lesung findet auf Deutsch statt.
SO
16:00–17:00
📍 Landhaussaal
Den Abschluss der 45. Solothurner Literaturtage bestreiten «zwei unentwegte Spracharbeiter», wie Christian Haller es formulierte. Er feierte am 28. Februar seinen 80. Geburtstag, Franz Hohler nur einen Tag später, am 1. März. Die beiden sind seit mehr als dreissig Jahren Autoren beim gleichen Verlag und sind freundschaftlich verbunden. In Solothurn sprechen sie über ihre aktuellen Texte und blicken zurück auf 80 Jahre, die immer wieder parallel verlaufen sind. Mit anschliessendem Apéro.